Impuls von Stefan Buß: Gebetswoche um die Einheit der Christen
Der Stadtpfarrer Stefan Buß.
Archivfoto: O|N/ Hendrik Urbin
18.01.2025 / FULDA -Für das Jahr 2025 wurden die Materialien der Gebetswoche für die Einheit der Christen, die heute beginnt, von den Brüdern und Schwestern der Klostergemeinschaft Bose in Norditalien vorbereitet. Die Kommunität von Bose ist eine religiöse Gemeinschaft in Bose, einem Ortsteil der Gemeinde Magnano in der italienischen Provinz Biella, in der Männer und Frauen aus unterschiedlichen christlichen Kirchen ein monastisches Leben nach den evangelischen Räten führen:
Zölibat, geschwisterliche Gütergemeinschaft und Gehorsam gegenüber dem Evangelium und den Bedürfnissen der Gemeinschaft. Gründer der Kommunität ist der Laie Enzo Bianchi, der sie bis 2017 als Prior leitete. Als seinen Nachfolger wählte die Gemeinschaft Luciano Manicardi zum Prior. Das Motto der Gebetswoche um die Einheit steht unter dem Motto: "Glaubst Du das?" (Jo 11,26) In diesem Jahr jährt sich das Jubiläum des ersten Christlichen Ökumenischen Konzils, das 325 n. Chr. in Nicäa bei Konstantinopel stattfand, zum 1.700 Mal. Dieses Erinnern bietet eine einzigartige Gelegenheit, über den gemeinsamen Glauben der Christen nachzudenken und ihn zu feiern, wie es im während dieses Konzils formulierten Glaubensbekenntnis zum Ausdruck kommt; ein Glaube, der bis heute lebendig und fruchtbar bleibt. Die Gebetswoche für die Einheit der Christen 2025 möchte eine Einladung sein, auf dieses gemeinsame Erbe zurückzugreifen und tiefer in den Glauben einzutauchen, der alle Christen vereint.
In Bose ist das Gemeinschaftsleben durch den Rhythmus des regelmäßigen Gebets geprägt. Wenn die Glocken die Schwestern und Brüder und Gäste zum Gebet rufen, versammeln sich alle in der Kirche. Zu Beginn versammeln sich alle Anwesenden im Kirchenschiff zum Hören des Bibeltextes, mit dem der Gottesdienst eröffnet wird. Dann wird die versammelte Gemeinde eingeladen, über die Geschichte in Johannes 11,17-27 nachzudenken, in der erzählt wird, wie Martha ihren Glauben an Jesus bekennt. In einer Zeit der Stille, die die Praxis des Klosters von Bose widerspiegelt, sind alle aufgerufen, sich mit der provokanten Frage Jesu an Martha auseinanderzusetzen:
"Glaubst du das?" Es schließt sich eine Zeit der Stille an. Als Antwort auf die Verkündigung des Wortes wird von allen der gemeinsame Glauben bekräftigt, indem feierlich das Nicänische Glaubensbekenntnis gesprochen wird. Hervorgehoben wird dies durch die Weitergabe des Lichtes Christi, das durch brennende Kerzen symbolisiert wird. Kerzen werden verteilt, und das Licht breitet sich von vorne ausgehend in der ganzen Gemeinde aus. Wir stehen zusammen als Licht der Welt, vereint in Liebe, und bekräftigen: "Wir glauben ...". In vielen Gemeinden möge in diesen Tagen Gottesdienste Christinnen und Christen zusammenführen. (Stefan Buß) +++