Beim Deutschen Wetterdienst nachgefragt

Vom Messgerät zu Menschen: Wie funktioniert eine Wettervorhersage?

Ein exklusiver Einblick in die Arbeit des Deutschen Wetterdienstes
Fotos: Henrik Schmitt

03.01.2025 / REGION - Schauer, Schnee, Eis und Glätte - so lautet die Wetterprognose für die restliche Woche. Doch wie genau lässt sich das bestimmen? "Die Messdaten der Geräte werden automatisch an die Zentrale in Offenbach weitergeleitet. Mit den verwerteten Daten werden dann die Wetterberichte erstellt", verrät Thomas Gerwin. Er arbeitet in der Abteilung der Wettervorhersage und sitzt beim Deutschen Wetterdienst (DWD) in Essen.


Wie der Zufall es will, begegnete OSTHESSEN|NEWS am Donnerstagmittag dem DWD am Hoherodskopf. Hier haben wir einen exklusiven Einblick in deren Arbeit erhalten. Mit verschiedensten Geräten, die beispielsweise den Wind, die Temperatur und die Schneehöhe bestimmen können, beginnt das Wunder der Vorhersage.

Wetterstationen auf der Wasserkuppe und am Hoherodskopf

Der DWD bietet neben der bekannten Auskunft aber noch mehr. So arbeiten hier die Verwaltung, die Personalabteilung und die Abteilung der Wettervorhersage. Doch auch für Forschung und Entwicklung (kurz FE) und Klima und Umwelt (kurz KU) besitzt der DWD eigene Arbeitsbereiche. Mit Wetterstationen auf der Wasserkuppe und am Hoherodskopf bleibt Hessen jederzeit bestens informiert.

"Wir kümmern uns, wie der Name schon sagt, um die Prognosen. Aber auch Wetterwarnungen, wie Starkregen, oder die Bekanntmachung der Witterungsverhältnisse an Privatpersonen und die Presse fallen in unseren Aufgabenbereich", so Gerwin. "Die FE kümmert sich darum, die Daten der Satelliten in Modellen darzustellen, damit die WV sie dann nutzen kann." Die Abteilung der KU sorgt vor allem für Beratung. "Beispielsweise für den Bau von Windparks oder Solaranlagen. Außerdem kann man hier auch erfahren, wo sich gerade welche Pollen befinden."

"Alle sechs Stunden werden die Werte aktualisiert"

Kurz und knapp erklärt Gerwin während des Telefongesprächs: "Die Zentrale in Offenbach erstellt verschiedene Wetterberichte, in Form von Karten. Diese thematisieren einen Bereich, entweder Temperatur, Niederschläge oder ähnliches. Diese Daten werden an die WV weitergeleitet und wir fassen das dann so zusammen, um mit einem Blick alle benötigten Elemente abzudecken." Das Besondere: "Alle sechs Stunden werden die Werte aktualisiert."

Doch was wäre, wenn eins der Messgeräte ausfällt? "Wenn ein Wert nicht mehr angezeigt wird, wissen wir, das Gerät ist defekt. Tendenziell ist das für uns aber nicht unbedingt relevant. Schwierig wird es, wenn mehrere Stationen gleichzeitig ausfallen würden", erklärt Gerwin.

Eine Sache sollte jedem klar sein: Auch wenn der DWD die Daten vorliegen hat, können sie sich jederzeit ändern. So beschreibt der Mitarbeiter: "Die ersten drei bis vier Tage sind mit 85 Prozent vorhersehbar. Danach wird es unklarer. Allerdings kann auch eine allgemein schwankende Wetterlage zu seiner sinkenden Wahrscheinlichkeit der Bestimmung führen." (mis) +++

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