Vision und Ziele des Projekts
Vernetzung für Klimaschutz und eine nachhaltige Regionalentwicklung
Fotos (2):Jan Niemeier
01.01.2025 / REGION VB -
Der Aufbau eines Kernteams ist für die Koordinatorinnen der Klimabildungslandschaft Vogelsberg Dr. Alexandra Botzat (AZN Naturerlebnishaus) und Dr. Sabine Schmalz ein wichtiger Meilenstein für das Projekt, das sie im Auftrag des Hessischen Ministeriums für Landwirtschaft und Umwelt, Weinbau, Forsten, Jagd und Heimat durchführen. Dem Kernteam gehören Menschen aus verschiedensten gesellschaftlichen Bereichen an, die sich mit ihrer wertvollen Perspektive bei der Gestaltung der Klimabildungslandschaft einbringen. Zu den Hauptaufgaben gehören, Vision und Ziele des Projekts mit abzustimmen und besonders in den Bereichen Ernährung und Tourismus, Klimabildung eine nachhaltige Regionalentwicklung zu fördern und weiterzuführen.
Auch Ilka Schacht, die federführend für den Bereich Tourismus steht, findet, dass der Vogelsberg schon viele nachhaltige Angebote und Projekte hat, die zusammengeführt werden müssen. Hier verweist sie auf das Rote Höhenvieh oder die Aktion "Der Vulkan kocht". Beide Angebote legen Zeugnis von der Vielfalt der Region ab und sind Indikatoren für nachhaltige Ernährung und nachhaltigen Tourismus, sagt Schacht. Ihre Erfahrung u.a. aus den Zertifizierungsverfahren zur Nachhaltigen Tourismusregion Vogelsberg haben ihr gezeigt, dass die Umsetzung von Nachhaltigkeit für viele Betriebe in der Region ein Thema ist, das sie wichtig und wünschenswert finden. Allerdings sehe sie viel Unterstützungsbedarf, der mit der Klimabildungslandschaft kanalisiert und realisiert werden könne. Für sie ist auch wichtig, dass nicht "jeder allein vor sich hin wurstelt, sondern dass in Kooperationen viel mehr erreicht werden kann."
Neben den drei Hauptverantwortlichen für die Kernthemen unterstützen Mitwirkende aus allen Bereichen das Kernteam. Vanessa Buch, Lehrerin an der Gesamtschule Homberg/Ohm, ist für die Koordination der Umweltschulen im Vogelsberg zuständig. Hier sieht sie viel Potenzial, etwa bei Klimabildungsprojekten oder der Schulverpflegung, die nachhaltig und regional sein kann.
Wie Kultur und Klima sich gegenseitig befruchten können, ist das Thema von Carolin Henningsen. Sie ist beim Vogelsbergkreis u.a. für Kultur zuständig und ist überzeugt davon, dass man über kulturelle Angebote gesellschaftliche Themen in alle Generationen transportieren kann. Sie möchte Akteuren auf diesem Gebiet Möglichkeiten eröffnen und mit anderen zusammenbringen.
Für den Erhalt der Schöpfung und damit auch für die Durchsetzung der Nachhaltigkeitsziele setzen sich auch die christlichen Kirchen in der Region ein. Aus diesem Grund sind in der Klimabildungslandschaft Vertreterinnen des Evangelischen Dekanats Vogelsberg dabei. Eine davon ist Dr. Carolin Braatz, Referentin für Ökumene und Gesellschaftliche Verantwortung, die sich mit Dekanatsjugendreferentin Jutta Steckenreuter und Sophie Schramm vom Gemeindepädagogischer Dienst im Kernteam abwechselt. "Klima und Umwelt sind große Themen der Gegenwart und der Zukunft", sagt Braatz und unterstreicht, dass Klimagerechtigkeit einen großen Stellenwert für die Kirche hat. Gleichzeitig gibt es gerade dort auch noch viel Potenzial, das über die Klimabildungslandschaft aktiviert werden könnte.
Dass Umwelt- und Klimaschutz und damit auch die 17 globalen Nachhaltigkeitsziele (SDGs) zur DNA von Demokratie gehören, davon ist Kristina Eifert überzeugt. Sie ist beim Evangelischen Dekanat Vogelsberg angestellt und derzeit als Koordinatorin der Partnerschaft für Demokratie beim Vogelsbergkreis tätig. "Die SDGs sind voll von demokratischen Anforderungen", sagt sie, "Gleichheit, Geschlechtergerechtigkeit, Frieden. Klima- und Umweltschutz sind demokratiefördernd." Darauf möchte Eifert im Kernteam der Klimabildungslandschaft ihren Schwerpunkt in den Netzwerken legen.
Mit der Besetzung des Kernteams ist es in der Klimabildungslandschaft Vogelsberg gelungen, ein breites Spektrum an Akteuren zu vereinen, die ihrerseits alle zahlreiche Netzwerkpartner und verschiedenste Organisationen mitbringen und als Multiplikatorinnen und Multiplikatoren den Wirkungskreis des Projekts vergrößern können. Die Arbeit der Klimabildungslandschaft kann damit Fahrt aufnehmen und in viele Bereiche des Lebens im Vogelsberg wirken.
Mehr zu den Aktivitäten der Klimabildungslandschaft Vogelsberg findet man auf dem Instagram-Kanal klimabildungslandschaft.vb und ab Januar auch auf der neuen Webseite www.klimabildungslandschaft-vogelsberg.de.
Info zu den Klimabildungslandschaften des Hessischen Umweltministeriums
Bis spätestens 2045 möchte das Land Hessen klimaneutral werden. Als einen Baustein für dieses Ziel hat das Umweltministerium den Klimaplan entwickelt, der Maßnahmen auf dem Weg zur Klimaneutralität abbildet. Diese sollen in verschiedenen Handlungsfeldern wirksam werden, u.a. im Bereich Bildung und
Forschung. Hier setzt die Einrichtung von Klimabildungslandschaften an, von denen seit dem 1. Juli fünf in Hessen eingesetzt wurden – beauftragt vom Hessischen Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt, um Inhalte im Sinne der Bildung für nachhaltige Entwicklung zu vermitteln. Sie verankern Klimaschutz und Nachhaltigkeit im kommunalen Gefüge und setzen sich aus verschiedenen Akteuren aus Bildung, Kommunen, Verwaltung, Wirtschaft, Zivilgesellschaft und Klimaschutz zusammen. Für den Vogelsberg sind das AZN - Natur-Erlebnishaus Heideberg e.V und der klimafairein e.V. für die Koordination zuständig. (pm)+++
Foto: Alexandra Botzat):