Abstrakte Terror-Gefahr hält an!

Innenminister Poseck reagiert auf Magdeburg sofort: "Präsenz nochmal erhöhen"

"Unsere Polizei macht die Weihnachtsmärkte in Hessen so sicher wie möglich", sagte Hessens Innenminister Prof. Dr. Roman Poseck.
Fotos: Hendrik Urbin

21.12.2024 / FULDA - "Unsere Polizei macht die Weihnachtsmärkte in Hessen so sicher wie möglich", sagte Innenminister Prof. Dr. Roman Poseck (54), als er am Donnerstagmittag und damit vor dem Anschlag in Magdeburg spontan den Fuldaer Weihnachtsmarkt besucht hat. Hessens oberster Sicherheitschef machte eine Stippvisite am Uniplatz, um den Streifenbeamten zu danken, aber auch um zu schauen, ob die Sicherheitsstrategie funktioniert.



"Mir ist es wichtig, vor Ort bei den Menschen und unseren Sicherheitskräften zu sein." Poseck ist gerne mittendrin im Geschehen, denn nur dort erfährt der Top-Jurist aus erster Hand, was gut läuft und wo nachgebessert werden muss. Fakt ist aber: "Unsere Polizeibeamten sind hoch motiviert und machen einen herausragenden Job."

Zuvor sprach Poseck mit OSTHESSEN|NEWS über die verschärfte Sicherheitslage. Dabei fand er (bereits vor dem Anschlag von Magdeburg) deutliche Worte: "Die Lage ist angespannt. Wir haben eine abstrakte terroristische Gefahr, nicht zuletzt durch die Anschläge von Mannheim und Solingen in diesem Jahr." Der Innenminister sprach von radikalisierten Einzeltätern, besonders aus dem islamistischen Bereich. Gleichzeitig betonte er aber auch: "Aktuell gibt es keine konkreten Hinweise auf Anschläge in unserem Bundesland. Wir tun alles in Hessen, damit wir ein Höchstmaß an Sicherheit gewährleisten können - selbstverständlich auf den Weihnachtsmärkten, aber auch bei allen anderen Großveranstaltungen."

Im Hinblick auf den Anschlag auf den Weihnachtsmarkt in Magdeburg am Freitagabend hat der Minister in der letzten Nacht noch weiter ergänzt: "Meine Gedanken sind aktuell bei den Opfern des Anschlages auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt und ihren Angehörigen. Dieser Anschlag ist feige und niederträchtig. Wir beobachten die Lage ganz genau und werden schon kurzfristig intensiv mit den Polizeipräsidien über die Konsequenzen für Hessen sprechen. Unser Anspruch bleibt es, ein Höchstmaß an Sicherheit zu gewährleisten. Wir haben auf unseren Weihnachtsmärkten hohe Sicherheitsstandards, auch im Hinblick auf Zufahrtssperren. Ich beabsichtige aber in jedem Fall, die polizeiliche Präsenz für die verbleibende Zeit der Weihnachtsmärkte noch einmal zu erhöhen."

Engagierte und sichtbare Polizei in Hessen

Die Polizei sei wachsam und es gebe in allen Landesteilen bereits eine "sehr hohe Präsenz". Die zeige auch ihre Wirkung, betonte Poseck. "Bisher haben wir in Hessen zum Glück keine schlimmen Vorkommnisse oder Straftaten auf unseren Weihnachtsmärkten registrieren müssen. Und wenn ich mit Bürgern spreche, berichten sie mir durchaus dankbar, dass die Polizei sichtbar und ansprechbar ist." Damit fiel die vorläufige Weihnachtsmarkt-Bilanz des Ministers für Hessen (vor dem Anschlag von Magdeburg) grundsätzlich positiv aus.

In Fulda traf Roman Poseck am Uniplatz auch auf den osthessischen Polizeipräsidenten Michael Tegethoff, Fuldas Direktionschef Hans-Dieter Blum und Holger Braun aus der Leitung der Polizeistation Fulda. Nach einem kurzen Austausch ging es für den Innenminister dann weiter zum nächsten Termin Richtung Nordhessen. Aber schon am Sonntag wird er wieder auf dem Weihnachtsmarkt vorbeischauen, dann in Frankfurt am Main. "Wieder dienstlich und mit dem Gesamt-Sicherheitsfazit der Weihnachtsmärkte in Hessen." (Christian P. Stadtfeld) +++

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