Gedanken von Hans-Hubertus Braune
Mein Rückblick: Lebensretter zeigen uns, was wichtig ist - Optimismus ist gefragt
Archivfotos (2): O|N/Kevin Kunze
01.01.2025 / REGION - Der Jahreswechsel hat so seine Eigenarten: Unser Handeln ist zumeist vorbestimmt. Silvester feiern, auf Mitternacht warten und schon ist es Neujahr. So wirklich Zeit bleibt nicht. Und doch schauen wir auf das gerade ablaufende Jahr zurück. Was war gut, was dagegen nicht so fein, was hat uns bewegt?
Das Persönliche an dieser Stelle außen vor gelassen, sind meine Gedanken sofort beim Fußball. Beim Kreispokal-Halbfinale am 31. Juli 2024. Der ESV Hönebach ist im Stadion Am Hattenberg bei der SG Niederaula/Kerspenhausen zu Gast. Meinem Heimatverein. Nach unserem verdammt bitteren "Aus" im Aufstiegsspiel zur Gruppenliga wenige Wochen zuvor, eine gute Gelegenheit, zu zeigen, dass wir wieder da sind. Wir führen 1:0. Doch plötzlich ist das alles völlig egal. In nur wenigen Sekunden wird klar, dass Ergebnisse so nebensächlich sind.
Fabian Wozniak und Julien Suresch laufen nebeneinander. Plötzlich sackt Julian zusammen, Fabi kniet neben ihm und schreit los. Er erkennt sofort, was los ist. Ich denke erst, Julian ist vielleicht im Rasen hängen geblieben. Betreuer von beiden Mannschaften rennen zum Spieler vom ESV Hönebach. Plötzlich beginnt einer mit der Reanimation. Schock. Hastig wähle ich den Notruf, keife den Leitstellen-Disponenten an: keine Zeit für irgendwelche Fragen, sofort einen Notarzt hierher. Punkt. Natürlich die völlig falsche Vorgehensweise von mir.
Ersthelfer sind Vorbilder
Wir verlieren uns in Nebensächlichkeiten
Aber das gehört zur Ehrlichkeit auch dazu: Die beschissenen Kriege zermürben. Egal wo, ob die in den Medien präsenten Unruhen oder in Ländern dieser Welt, die es nicht in die großen Nachrichtensendungen "schaffen". Wieso müssen immer wieder irgendwelche Machthaber Gewalt anwenden? Waffen sind einfach so sinnlos. Frieden bleibt wohl nur ein unerfüllbarer Wunsch.
Nicht wollen, sondern machen
Was die politischen Verhältnisse in Deutschland angeht: In diesen Wochen wird uns wieder erzählt, was die Kandidaten und ihre Parteien alles besser machen wollen. Ich finde: Nicht wollen, sondern machen. Wir brauchen Lösungen und Aufbruchstimmung und keine Gesetze, welche ein Großteil der Bevölkerung sich nicht leisten können und somit nicht umsetzen können. Gemeinsam statt Bevormundung - es steht wieder einmal eine Richtungswahl in Deutschland an.Hoffentlich verwechselt so mancher Wahlkämpfer nicht das Rednerpult für die wichtigen politischen Themen mit der närrischen Bütt. Die Karnevalskampagne und gleichzeitig Bundestagswahlkampf - es ist eine verrückte Zeit. Trotz aller Sorgen - lasst uns optimistisch nach vorne schauen. Im Frühjahr wird das Pokalspiel wiederholt. Möge das bessere Team gewinnen. Ach, stimmt, das sind ja eh wir. Ein bisschen Spaß gehört halt auch dazu. Jahreswechsel hin oder her. (Hans-Hubertus Braune) +++