Wahlkreis 173

"Wir Sozis nennen das Solidarität": Christine Fischer mit 97 Prozent gewählt

Christine Fischer wurde am Dienstagabend mit 97 Prozent der Stimmen zur Bundestagskandidatin für den Wahlkreis 173 gewählt
Fotos: Marius Auth

11.12.2024 / BURGHAUN - Am Dienstagabend wurde in der Haunehalle in Burghaun (Landkreis Fulda) Christine Fischer mit 97 Prozent der abgegebenen Stimmen zur SPD-Bundestagskandidatin für den Wahlkreis 173 (Fulda-Lauterbach) gewählt.



Andreas Maraun, der Vorsitzende des SPD-Unterbezirks Fulda, begrüßte die Parteimitglieder zur Wahlkreiskonferenz und schwor auf die kommende Bundestagswahl am 23. Februar ein: "Der Wahlkampf wird ein Richtungswahlkampf, wo Sichtweisen aufeinanderprallen, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Das Gesetz für Stärkere soll Superreiche von Pflichten freistellen. Volkswagen wird inzwischen als Oma-Auto bezeichnet, aber das liegt an Fehlentscheidungen des Managements und nicht an den Arbeitern dort." Patrick Krug, der Vorsitzende des SPD-Unterbezirks Vogelsbergkreis, schloss sich an: "CDU und CSU wollen nicht über Arbeitsplatzsicherung reden, weil dann auffällt, für wen sie Politik machen: für ihre Kumpels, die sich alles leisten können und für die es nicht wichtig ist, ob es in diesem Land gerecht zugeht. Dahinter steht eine Verachtung für die wirklichen Leistungsträger."

"Leistungsträger sitzen an der Supermarktkasse"

Die, so Fischer, säßen nicht in der Chefetage, sondern an der Supermarktkasse. Auch sonst beschwor die 55-Jährige in ihrer Vorstellungsrede klassische sozialdemokratische Werte: "Sozialdemokrat sein ist eine Frage der Haltung, mit der man durchs Leben geht. Ein gerechtes Deutschland ist für uns alle möglich, aber dafür müssen wir die Ärmel hochkrempeln und dürfen uns nicht in Klein-Klein und Schuldzuweisungen verzetteln. Wir lassen uns nicht spalten: Sozis sagen 'Solidarität' dazu. Deutschland hat sich in den letzten Jahrzehnten kaputtgespart, die Schuldenbremse muss dringend reformiert werden."

Maraun erläuterte, warum sich die Genossen im November für die Nominierung von Fischer entschieden hatten, die auch im Vorstand von "Fulda stellt sich quer" aktiv ist. "Wir haben uns lange Gedanken gemacht, wer in der Lage ist, in der aktuellen politischen Situation in Fulda und im Vogelsberg unsere Positionen zu vertreten. Im Landkreis Fulda sind die Rechten stärker als auf Landesebene, im Vogelsberg ebenso. Der Kampf gegen Rechts gehört zur DNA unserer Partei, aber auch die soziale Frage muss stark eingebracht werden."

58 von 60 Stimmen

Die Wahl fiel dementsprechend leicht, auch weil nur eine Person sich beworben hatte: Fischer wurde mit 58 von 60 Stimmen, mit 97 Prozent, gewählt. Am Abend wurden zudem die Kandidaten für die SPD-Landesliste Hessen zur Bundestagswahl gewählt: Christine Fischer, Frederik Frimmel, Monika Oertel und Lara Maraun. Die Delegierten für die Landeskonferenz zur Bundestagswahl sind Christine Fischer, Andreas Goerke, Harald Fischer, Heribert Werner, Birgit Kömpel und Gerhard Kaiser. (mau) +++

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