Deutsche Meisterschaft im Handwerk
Landesbeste im Karosserie- und Fahrzeugbau messen sich
Fotos: Traudi Schlitt
07.11.2024 / ALSFELD -
Dass in den Werkstatträumen der Max-Eyth-Schule gebohrt, gehämmert, gesägt und geschweißt wird, ist ganz alltäglich. Am vergangenen Samstag jedoch war es das, denn dieses Mal standen mit den deutschen Landesmeistern im Karosserie- und Fahrzeugbau die Besten der Besten an den Werkbänken und Maschinen, um in der Deutschen Meisterschaft ihr Können zu messen. Dazu mussten sie nicht nur Landesmeister in ihren Fachrichtungen und Bundesländern sein, sondern auch einen Abschluss über 2,5 in ihren Gesellenprüfungen vorweisen können.
Knifflige Aufgaben
Am Samstagmorgen jedoch ging es dann zur Sache. Unter Aufsicht von Steffen Fuchs und anderen Meistern in den einzelnen Werkräumen mussten die Wettkämpfer verschiedene Aufgaben erfüllen: Die Instandsetzer hatten ein Frontblech zu bearbeiten. Sie mussten sowohl ein demoliertes Teil instandsetzen als auch ein Fahrzeugblech reproduzieren. Wie ihre Kollegen vom Fahrzeugbau mussten sie auch eine Elektroprüfung absolvieren. Hierzu mussten sie einen Fehler in einer Park-Distanz-Kontroll-Anlage finden und beheben. All das natürlich in einer vorgeschriebenen Zeit. Währenddessen bauten die Landesmeister im Fahrzeugbau aus bloßem Rohmaterial eine Traverse mit Lampenhalterung nach Zeichnung. Am Ende des Tages hatten sie alle ein fertiges Stück vorzuweisen.Mit ihren Arbeiten stellten sie die Jury – ein unabhängiger Prüfungsausschuss aus Karosserie- und Fahrzeugbau-Meistern - vor eine schwierige Aufgabe, denn wenn die Besten der Besten gegeneinander antreten, geht es um Details und Nuancen in der Ausführung wie Maßhaltigkeit oder die Präzision der Schweißnähte. Wer von den Männern die besten Nerven, die herausragende Technik und die ruhigste Hand hatte, das wird erst später mitgeteilt, wenn Jury und ZKF nach eingehender Begutachtung und Beratung zu einem Ergebnis gekommen sind. Die Preise – Sachpreise im Wert von bis 5.000 Euro für den Erstplatzierten, gesponsort von Unternehmen der Branche – können sich sehen lassen und sind ein Anreiz für die Landesmeister, bei der Deutschen Meisterschaft anzutreten. Doch es geht auch um die Freude an dem eigenen Können, darum sich als Landesmeister mit den anderen zu messen, sagte Moritz Günther. Er ist Hessischer Meister in der Fachrichtung Instandsetzung und hat seine Ausbildung bei der EDAG Group in Fulda absolviert. Hochkonzentriert wie seine Kollegen arbeitete er an seinem Werkstück: "Es ist eine große Ehre, in seinem solchen Wettbewerb noch einmal das Beste aus einer Ausbildung herauszuholen."
Resümee zum Wettbewerb
Von der Max-Eyth-Schule begleitete Thomas Spohr, Koordinator Fachpraxis, die Veranstaltung. Er ist Ansprechpartner für den ZKF und zeigte sich wie Schulleiter Friedhelm Walther sehr erfreut, dass die Schule Austragungsort der Deutschen Meisterschaft im Handwerk sein durfte: "Hier macht es sich bemerkbar, dass wir Landesfachklasse sind und einfach alles an Ausstattung da ist, was man braucht." Nichtsdestotrotz schleppten die jungen Handwerker viele eigenen Sachen an, schließlich arbeitet es sich mit dem eigenen Profiwerkzeug am besten. "Es ist immer wieder interessant zu sehen, wie sich Herangehensweisen unterscheiden, um dann am Ende zu einem gleichen Werkstück zu kommen", sagt Walther, der es sich nicht nehmen ließ, dem Wettbewerb einen Besuch abzustatten. Er lobte hier ausdrücklich sein Team, das es mit der nötigen Vorarbeit und Präsenz vor Ort erst ermögliche, dass solche Veranstaltungen in Alsfeld stattfinden können. Dem stimmte auch Steffen Fuchs zu: "Der ZKF profitiert in erheblichem Maß von der Ausstattung und der Kompetenz der Max-Eyth-Schule." Und das galt auch für die zwölf Aspiranten auf die Deutsche Meisterschaft im Handwerk. Man darf gespannt sein, wer es am Ende geschafft hat. (kg/pm) +++