Viel Löschwasser notwendig

Einsatzkräfte zeigen Höchstleistung: Großbrand in Möbelmarkt

Der Möbelmarkt in Bad Hersfeld ist vollständig ausgebrannt.
Fotos: Rene Kunze und Hans-Hubertus Braune

09.07.2024 / BAD HERSFELD - Viele Menschen blickten am Montagmorgen mit Schrecken aus ihren Fenstern: Mitten in der herrlichen Morgensonne stieg eine riesige Rauchsäule empor. Bei wolkenlosem Himmel und Windstille war weithin von Lispenhausen im Norden und Niederaula im Süden des Landkreises zu sehen, dass es offenbar wieder zu einem Großbrand gekommen war.



Die Leitstelle Hersfeld-Rotenburg alarmierte zunächst aufgrund einer ausgelösten Brandmeldeanlage. Schnell war klar, dass es in dem Objekt brennt. Betroffen ist ein Möbelmarkt-Discounter im Stadtteil Hohe Luft unweit eines Autohauses und eines Lebensmittelmarktes. Meterhohe Flammen schlugen aus dem Gebäude, die Feuerwehr löste Großalarm aus. Für solche Einsatzlagen gibt es verschiedene Alarmzüge im Landkreis. Rund 250 Einsatzkräfte waren es wohl - eine genaue Übersicht folgt.

Erneuter Großbrand wirft Fragen auf

Der Brand an sich ist schon erschreckend genug. Doch in der Kreisstadt hat vor gut vier Monaten bereits ein anderer Möbel-Disconuter gebrannt. Das Gebäude zwischen der Gutenberg- und der Landecker Straße ist komplett ausgebrannt. Die Brandruine ist bis heute sichtbar. Eine Brandursache ist nicht zu finden. Die Brandlast sei zu stark, heißt es dazu von der Pressestelle des Polizeipräsidiums Osthessen. Die Ermittler schließen Fremdverschulden nahezu aus. In den sozialen Medien wird wild spekuliert. Gibt es einen Zusammenhang zwischen beiden Bränden? Gibt es Verbindungen und hat der Raubüberfall vor einigen Wochen in dem Möbelmarkt an der Hünfelder Straße etwas mit dem aktuellen Brand zu tun? Alles reine Spekulationen, die natürlich aufkommen. Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen zu dem Brand am Montagmorgen aufgenommen. In das Gebäude kommen sie bisher noch nicht.

Die Löscharbeiten wurden am Montagmittag weitestgehend abgeschlossen. Eine Brandwache ist eingerichtet. Sicher wird es in den kommenden Tagen Nachlöscharbeiten geben. Einmal mehr hat sich gezeigt, wie gut und eng die Hilfs- und Rettungsorganisationen zusammen arbeiten. Im Laufe des Vormittags kamen viele Einheiten aus dem gesamten Landkreis dazu. Es musste eine lange Wegstrecke für die Löschwasserversorgung aufgebaut werden. Mehrere Tragkraftspritzen pumpten das Löschwasser aus der Haune. Unzählige Atemschutzgeräteträger waren im Einsatz. Die Drohnenstaffeln vom DRK Weiterode und der Feuerwehr Gilfershausen gaben den Führungskräften wertvolle Hinweise zum Brandgeschehen aus der Luft.

Hand in Hand gearbeitet

Am Einsatzleitwagen 2 des Landkreises Hersfeld-Rotenburg wurden mehrere Lagebesprechungen mit Vertretern diverser Institutionen abgehalten. Alle hauptamtlichen wie ehrenamtlichen Einsatzkräfte arbeiteten Hand in Hand. Und der DRK-Ortsverband Bad Hersfeld sorgte für die wichtige Versorgung mit Wasser, Kaffee und belegten Brötchen.

Bürgermeisterin Anke Hofmann hatte am Montagmorgen die Löscharbeiten vor Ort verfolgt – die wohl noch den Tag über andauern werden. "Mein Dank geht alle Feuerwehrkameradinnen und -kameraden sowie die Aktiven der Rettungsdienste für den professionellen Einsatz am heutigen Tag! Besonders froh bin ich, dass nach jetzigem Stand keine Personen bei dem Ereignis zu Schaden kamen. Koordiniert von der hiesigen Einsatzleitung in Zusammenarbeit mit den Verantwortlichen des Landkreises, ist dies Ergebnis einer sehr guten Kooperation aller Wehren zu verdanken. Über 250 Einsatzkräfte waren vor Ort; alle Feuerwehren der Kommunen im Landkreis waren beteiligt, unterstützt von der K+S-Werksfeuerwehr und sogar Einsatzkräften aus Alsfeld. Sie können sehr stolz auf Ihre Leistung sein", sagte die Rathauschefin auf Anfrage von OSTHESSEN|NEWS.

Landrat Torsten Warnecke machte sich ein Bild von der Lage vor Ort. "Ich bin sehr dankbar, dass am heutigen Morgen so schnell die Einsatzkräfte aus dem Landkreis zusammen gekommen sind und auch die Werkfeuerwehr von K+S hat ein Fahrzeug zur Verfügung gestellt, um von oben besser löschen zu können", sagte Warnecke.

Viele Fragen zur Ursache sind offen, aber die Menschen im Landkreis können sich auf ihre Mitmenschen in den Hilfs- und Rettungsdiensten verlassen. Sie sind zur Stelle. (hhb) +++

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