Der Stadtpfarrer bei O|N
Impuls von Stefan Buß: Das Gebet um den Hl. Geist
Archivbild: O|N/Hendrik Urbin
15.05.2024 / FULDA -
Es war jenes Obergemach, in dem sie mit Jesus schon vor seiner Kreuzigung das letzte Abendmahl gefeiert hatten (vgl. Lk 22,12).
Neun Tage waren sie dort versammelt und beteten dort in Erwartung der Verheißung Jesu. Daraus hat sich die Tradition der katholischen Kirche entwickelt, neun Tage in einer sogenannten "Novene", um den Hl. Geist zu beten. In diesen Tagen beten viele Christen in Gottesdiensten bei Andachten oder privat zu Hause um den Geist Gottes. Der Heilige Geist ist ein wertvoller Beistand, sozusagen das Navigationssystem Gottes auf dem Weg des Christen durch das Leben. Ich denke, Gott hat dem Menschen immer etwas zu sagen, nur hört er es nicht bzw. nimmt es nicht immer wahr – wie beim GPS-Signal. Wenn ich unterwegs bin, ist dieses Signal ständig um mich herum, doch ich merke nichts davon, spüre es nicht mal. Erst ein Navigationsgerät (Navi) kann mit den Informationen etwas anfangen und kann mir diese "übersetzen"; ohne Navi sind diese Informationen für mich wertlos. Es wäre cool, wenn es für das Reden Gottes auch so ein Gerät geben würde … und hier kommt der Heilige Geist ins Spiel.
Ebenso muss ich den Kontakt mit dem Heiligen Geist suchen, mir Zeit nehmen, um das Reden Gottes wahrzunehmen. Der Nutzen des Navis hängt auch stark vom verwendeten Kartenmaterial ab: Ist es veraltet, ist die Funktion eingeschränkt; es braucht immer wieder ein neues update. Auch der Glaube eines Menschen braucht immer wieder Auffrischung – durch das Lesen in der Bibel, durch Gebet oder einen Gottesdienstbesuch. Habe ich nicht auf das Navi geachtet, bin drauflosgefahren, dann sagt das Navi "Bitte wenden!". So ist auch der Heilige Geist, er zeigt mir den Weg der Umkehr, egal wie oft ich ihn bereits ignoriert habe. Möge der Hl. Geist, um den Christen in diesen Tagen beten, sie erfüllen für den Weg des Lebens als Kraft von oben, als Beistand Jesu. (Stefan Buß) +++