Sparkassen-Talkrunde "Menschsein 2.0"
Orangerie auf den letzten Platz gefüllt: Leben im Zeitalter künstlicher Intelligenz
Fotos: Martin Engel
23.02.2024 / FULDA -
Mit ihren Veranstaltungen begeisterte die Sparkasse Fulda immer wieder - mit einem solchen Andrang hatte aber wohl trotzdem keiner gerechnet. Bis auf den letzten Platz ausverkauft war die Talkrunde "Menschsein 2.0" in der Orangerie. Am Donnerstagabend diskutierten der renommierte Informatiker Prof. Dr. Christoph Meinel und die Journalistin Sandra Pfister künstliche Intelligenz.
Ein Neustart, der in die zweite Runde geht
Die Talkrunde an diesem Abend, ein Neustart, der in die zweite Runde ging. "Die Veranstaltungsreihe der Sparkasse hat Tradition", erklärte Uwe Marohn, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Fulda. Über Corona habe man diese Tradition unterbrechen müssen und nach der Pandemie im vergangenen Jahr den Neustart gewagt. Neben dem Inhalt des Vortrags stehe ein weiterer Punkt im Fokus: der Austausch. Künstliche Intelligenz birgt in der Medizin enorme Chancen
Doch mit der neuen Technologie seien immer auch Chancen verbunden. "Die KI ist schon jetzt besser in der Zuordnung von Krankheitssymptomen als der gelernte Arzt, insbesondere beim Thema Krebs", so Meinel und setzte nach: "Aber genau bei diesen Feldern, wo KI die größten Chancen aufweisen kann, soll jetzt in Europa reguliert, regelrecht verboten werden". Deutschland kann aufholen: In der Robotik sieht Meinel Chancen
Dennoch habe Deutschland noch eine Chance, aufzuholen. "Im Bereich der Robotik, also dass diese KIs aus der digitalen Welt herauskommen, da hat bisher, soweit ich weiß, niemand wirklich etwas Handfestes", sagte Meinel. Und immerhin sei die deutsche Ingenieurskunst weltbekannt. Dazu brauche es aber ein Umdenken in Politik und Gesellschaft, hin zum verloren gegangenen Pioniergeist. Die Vielzahl an Verordnungen sei ein schweres Hemmnis. "Ich rate Politikern immer Gesetze mit Verfallsdatum zu machen", so Meinel. Da gäbe es nämlich genug, die schon nach zwei Jahren überflüssig seien.
Landrat Woide: "Ich glaube daran, dass wir hier gestalten können"
Landrat Woide schloss die Gesprächsrunde und eröffnete den Austausch. Er dankte Meinel und Pfister herzlichst, auch im Namen des Verwaltungsrats und erklärte: "Sie haben uns dieses sperrige Thema doch definitiv näher gebracht. Ich glaube daran, dass wir hier gestalten können". Denn was immer bleibe, sei der Mensch.