Diskussion über Logistik-Zufahrt
Kreistag möchte angehende Ärzte anwerben: Stipendien für Medizinstudenten
Fotos: Hans-Hubertus Braune
19.09.2023 / BAD HERSFELD -
Drei Themen standen im Mittelpunkt der Kreistagssitzung am Montagnachmittag im Landratsamt in Bad Hersfeld. Dem Ärztemangel wollen die Kommunalpolitiker mit Stipendien für Studierende der Humanmedizin zumindest eine Möglichkeit entgegensetzen. So sollen angehende Ärzte den Weg in den Landkreis Hersfeld-Rotenburg finden.
In Zusammenarbeit mit der Hausärzteakademie hat der Kreisausschuss eine entsprechende Richtlinie erarbeitet, welche vom Kreistag nun einstimmig beschlossen wurde. Bis zu fünf Stippenden pro Jahr sollen monatlich 900 Euro erhalten, und zwar nach der ersten ärztlichen Prüfung für maximal acht Semester. Weiterbildung und vier Jahre ärztliche Tätigkeit im Landkreis Hersfeld-Rotenburg sind Voraussetzung, ebenso muss der oder die Studierende aus dem Landkreis stammen oder einen Bezug haben.
Zustimmung vom gesamten Parlament
Mietkaufmodell beim Stadt- und Kreisarchiv
Das Stadt- und Kreisarchiv kann nun in die konkrete Planung gehen. Der Kreistag beschloss einstimmig, dem Mietkaufmodell mit der Kreisstadt Bad Hersfeld zuzustimmen. Um möglichst hohe Fördermittel von Bund und Land zu erhalten, wurde dieses Modell gewählt. Wie mehrfach berichtet, wollen Landkreis und Stadt ein gemeinsames Archiv bauen und damit den gesetzlichen Regelungen entsprechen. Das Gebäude werde zu 53 Prozent von der Stadt und zu 47 Prozent vom Landkreis genutzt. 16 Kommunen schließen sich an. Der Landkreis wird das Gebäude 20 Jahre anmieten. Dann geht es in dessen Eigentum über. Für den Neubau werden rund 10,5 Millionen Euro kalkuliert. Dem Landkreis entstehen Kosten von rund zwei Millionen Euro.Braucht "Mecklar/Meckbach" eine zweite Zufahrt?
Ein wenig "politisches Feuer" gab es bei einem Antrag der AfD. Die Alternative für Deutschland möchte, dass der Kreisausschuss aufgefordert werde, Sofortmaßnahmen zur Schaffung einer belastbaren zweiten Zuwegung zum Gewerbegebiet Mecklar-Meckbach (Ludwigsau) ergriffen werden. Gerade für den Brand- und Katastrophenfall und bei einem Ausfall der einzigen Brücke müsse die Zufahrt möglich sein. Gerhard Schenk hatte dann auch einen Vorschlag: Man könne von Bad Hersfeld kommend gleich rechts abbiegen, über die Bahngleise ins Gewerbegebiet.Manfred Fehr vermutet dagegen eher, dass die AfD Stimmung machen wolle. Es gebe genügend Zufahrtsmöglichkeiten für den Notfall. SPD, CDU, Freie Wähler und die FDP brachten einen gemeinsamen Antrag zum Thema ein, wonach die Altgesellschafter die Möglichkeiten zur Schaffung einer zweiten Ausweich- oder dauerhaften Anbindung an die Hauptverkehrsachsen prüfen lassen sollen. Martina Selzer von den Grünen sieht keine Notwendigkeit für eine zweite Zuwegung und bezeichnete die AfD als "Angstmacher-Partei". Das wies Schenk zurück, freute sich aber, dass die anderen Parteien nun das Thema aufgreifen. Ansonsten aber möchte Schenk die "Brandmauer" weiter stehen sehen.
Reaktivierung der Werratalbahn
Eine Erhöhung des Stammkapitals von 100.000 auf 200.000 Euro an der KEAM Kommunale Energie aus der Mitte GmbH stimmt der Kreistag ebenso einstimmig zu wie die Anmeldung zur Fördermaßnahme "Komplettsanierung Turnhalle Friedrich-Fröbel-Schule" am Bundesförderprogramm "Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur." (Hans-Hubertus Braune) +++