Ausbildungen mit Twist
Wiebke Schad: "Man hat die Ressource Holz in der Hand, es ist kein Bürojob."
Foto: Wolfgang Zlodej
05.09.2023 / HOSENFELD -
Der Duft von Holz ist für viele ein wichtiger Teil der Kindheitserinnerung. Täglich stehen wir in Kontakt mit dieser Naturressource, ob in Form eines Stifts, eines Möbelstücks oder anderem. Holz ist vielseitig, doch für ein hochwertiges Produkt braucht es bei der Verarbeitung qualifizierte Fachkräfte. Wiebke Schad ist Auszubildende zur Holzbearbeitungsmechanikerin im Sägewerk Gebrüder Hosenfeld. Sie lernt bereits im dritten Jahr, worauf es beim Umgang mit Holz ankommt.
"Ich konnte mir nie vorstellen, etwas anderes zu machen. Was sollte besser zu mir passen als Holzbearbeitungsmechanik?", sagt Schad selbstbewusst im Interview mit OSTHESSEN|NEWS. Die 18-Jährige ist sich sicher: Die Holzindustrie, da sieht sie sich. Das Interesse kommt nicht von ungefähr. Auch ihr Vater arbeitete mit diesem Material, bereits früh jobbte sie in den Ferien im Sägewerk und lernte so schrittweise die Arbeit kennen.
Hochmoderne Technik ist im Sägewerk Alltag
Ein Beispiel dafür ist ihr Lieblingsplatz im Sägewerk. Am Anfang der Haupteinschnittlinie werden die noch unverarbeiteten Stämme in die Anlage eingeführt. Ein Computer scannt diese und errechnet, wie jeder individuelle Stamm geschnitten werden muss, um eine maximale Anzahl an Brettern zu erhalten - bei minimalen Resten. Im Leitstand beobachtet Schad, ob Fehler auftreten und greift notfalls ein.
Holz ist wertvolle Zukunftsressource
Theorie und Praxis greifen nahtlos ineinander
Trotz all der Technik ist sie weiterhin oft in direktem Kontakt mit dem Material. "Man hat es noch immer in der Hand. Mit gefällt es sehr, dass wir so nah am Rohstoff sind", erklärt sie. In dieser Arbeit sieht Schad ihre Zukunft und bedauert einzig den Mangel an Kolleginnen: "Es gibt das Klischee, dass Holzbearbeitungsmechaniker ein ‚Männerberuf‘ sei. Das ist absolut falsch. Ich würde mich freuen, wenn noch mehr Mädchen in dieses Berufsfeld kommen. Probiert es einfach mal aus!".
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