Impulse für die grüne Wende

Kurzfilmabend im Umweltzentrum regte zu lebhaften Diskussionen an

Diskussion zwischen den Kurzfilmpräsentationen im Umweltzentrum zur Frage, wie sich für die grüne Wende begeistern lässt.
Foto: EUROPE DIRECT / Hendro Prabowo

28.05.2023 / FULDA - Nachhaltigkeit, Klimawandel, grüne Transformation – um diesen riesigen Herausforderungen zu begegnen, braucht es neue Kompetenzen, neue Green Skills. Welche Fähigkeiten das sind und wie wir uns weiterbilden können, wurde am 25. Mai angeregt im Umweltzentrum Fulda diskutiert.



EUROPE DIRECT Fulda hatte an diesem Abend in Kooperation mit der Hessischen Staatskanzlei und dem Umweltzentrum im Rahmen der Reihe "Und jetzt? Europa der Talente!" zu einem Kurzfilmabend geladen. Drei preisgekrönte Kurzfilme wurden gezeigt, die jeweils ganz eigene Perspektiven auf die Herausforderungen unserer Zeit werfen. 

Fokus auf Umweltverschmutzung 

Zwei der Filme befassten sich mit der Problematik der Umweltverschmutzung durch Plastik. Zusätzlich wurde der Kurzspielfilm Better Half des Regisseurs und Produzenten Jürgen Heimüller gezeigt. Auf satirische Weise entwirft er die dystopische Vision einer politisch und gesellschaftlich forcierten Bevölkerungshalbierung.

Der Leiter des EUROPE DIRECT, Thomas Berger, und Marion Gottschalk, Mitglied der Geschäftsleitung des Umweltzentrums, eröffneten die Veranstaltung. Der Staatssekretär für Europaangelegenheiten, Uwe Becker, richtete ein Grußwort an die Gäste. Er dankte allen Akteurinnen und Akteuren, die daran mitwirken, "dass wir Europa für die Menschen greifbarer, den Umgang mit den Kompetenzen sichtbarer machen und anhand dieser drei preisgekrönten Kurzfilme eben auch einen ganz besonderen Blick darauf richten, welche Herausforderungen vor Europa stehen." 

Dr. Heiko lobt Engagement und Kompetenzen der Bürger


Der erste Vorsitzende des Umweltzentrums, Oberbürgermeister Dr. Heiko Wingenfeld, betonte in seinem Grußwort: "Die Umsetzung einer grünen Wende erfordert nicht nur politische Entscheidungen und technologische Innovationen, sondern vor allem das Engagement und die Kompetenzen der Bürgerinnen und Bürger." Jede und jeder Einzelne spiele eine wichtige Rolle bei der Gestaltung einer nachhaltigen Gesellschaft.

Professorin Dr. Claudia Kreipl, Vizepräsidentin für Forschung und Transfer an der Hochschule Fulda, verwies auf die Rolle des EUROPE DIRECT Zentrums: "Mit EUROPE DIRECT an der Hochschule Fulda setzen wir uns mit aktuellen europäischen Themen, wie zum Beispiel dem europäischen grünen Deal, auseinander. Als Teil der Region diskutieren wir mit Partnerorganisationen und Bürgerinnen und Bürgern vor Ort darüber, wie wir gemeinsam zu einer grünen Wende beitragen können."

In einer Podiumsdiskussion diskutierten anschließend Regisseur Jürgen Heimüller, Marion Gottschalk vom Umweltzentrum und Professorin Dr. Claudia Kreipl die drängende Frage, wie sich für die grüne Wende motivieren und begeistern lässt. "Wissenschaftliche Fakten zur Klimakrise und Begrenztheit der Ressourcen sind schon lange bekannt, ohne dass sie zu angemessenen Konsequenzen in Politik, Wirtschaft und Alltag geführt haben", konstatierte Moderatorin Christina Langsdorf von der Hochschule Fulda. Offenbar reiche wissenschaftliches Wissen alleine nicht aus, eine grüne Wende einzuleiten.

Regisseur Jürgen Heimüller: "Das wichtigste, was man tun kann, ist Bildung."

"Ich finde Diskursfähigkeit und Selbstwirksamkeit ganz wichtig; zu merken: Ich kann eben doch noch etwas bewegen", betonte Marion Gottschalk und ergänzte: "Menschen sind empathiefähig und in der Lage, sich in die Lage anderer Menschen hineinzuversetzen. Das macht mir Hoffnung, dass wir nicht erst Krieg und Krise erfahren müssen." Heimüller rückte die Bildung in den Fokus: "Das wichtigste, was man tun kann, ist Bildung. Da sehe ich auch in Deutschland riesigen Defizite. Wir müssen in Bildung investieren", forderte er.

Vizepräsidentin Kreipl stellte heraus: "Wir müssen lernen: Wo kommen Informationen her, wie können wir sie interpretieren. Kritisches Denken ist in der Information-overload-Gesellschaft und der Fake-News-Gesellschaft eine so wichtige Kompetenz." Auch das Publikum diskutierte mit. Von einem Teilnehmenden km die Anregung: "Man sollte sich mal fragen, was einen überhaupt glücklich macht. Oft stopfen wir das mit Konsum, mit Dingen, die wir gar nicht brauchen." (pm) +++


Archivfoto: O|N/Jonas Wenzel (Yowe)

X