Ganz aufhören will er nicht

"Lottofee" mit 74 Jahren: Hermann Wehner feiert Lotto-Jubiläum

Versammeltes Team vor Wehners EDEKA-Markt in Kalbach: LOTTO-Vertriebsrepräsentant Dirk Bräuer (4. von links) überbrachte Hermann und Ingeborg Wehner (5. und 7. v. l.) seine Glückwünsche zum 45-jährigen Verkaufsstellen-Jubiläum.
Foto: LOTTO Hessen

26.05.2023 / KALBACH - Erst für die Woche einkaufen, danach auf die sechs Richtigen tippen: In Wehners Lebensmittelmarkt im osthessischen Kalbach ist das seit nunmehr 45 Jahren möglich. Vertrautes Gesicht bis heute: Hermann Wehner. Auch mit 74 Jahren steht der gelernte Einzelhandelskaufmann noch hinter dem Lotto-Tresen, wenn er nicht im Urlaub ist. Fünfstellige Gewinne gab es bei ihm genauso wie eine Nacht lang gesuchte Lottoscheine.



Wer zu Hermann Wehner in den Laden kommt, wird in der Regel mit Namen angesprochen. Fast 80 Prozent seiner Kundinnen und Kunden sind Stammkunden, viele hielten ihm schon die Treue, als sein Geschäft noch in der Kalbacher Sebastianstraße 2 zuhause war – dort, wo bereits sein Großvater Hilarius und Vater Albert ihre Verkaufsräume hatten. In den 1970er Jahren übernahm Hermann Wehner den Staffelstab, erweiterte das Angebot an Lebensmitteln und Produkten des täglichen Bedarfs im Frühjahr 1978 um die Produkte von LOTTO Hessen. "Anfangs waren das LOTTO 6aus49 und die Fußball-Wette TOTO, heute zählen auch die europäische Lotterie Eurojackpot, die Umweltlotterie GENAU oder die beliebten Rubbellose zum Sortiment", sagt Hermann Wehner, der den Lebensmittelladen inzwischen an die nächste Generation weitergegeben hat. Sohn Henrik hat hier seit 2010 den Hut auf, an die 40.000 Artikel bietet der EDEKA-Markt in der Gewerbestraße 1 auf rund 2.500 Quadratmetern. Um die angeschlossene Lotto-Verkaufsstelle mit Postannahme und einem achtköpfigen Team kümmert sich aber weiterhin der Senior – auch nach dem Umzug ins Kalbacher Gewerbegebiet.

Für seine Lotto-Kunden ist Wehner selbst im Alter von 74 Jahren im Einsatz. "Meist vormittags und ein paar Stunden am Nachmittag. Solange ich körperlich fit bin, soll das auch so bleiben. In Zukunft aber nicht mehr jeden Tag, würde vielleicht ja auch meine Frau freuen", sagt er und schaut zu seiner Ingeborg, die bis 2010 ebenfalls fester Bestandteil im Geschäft war. Ganz aufhören möchte Wehner nicht, dafür macht ihm der Austausch mit den Menschen zu viel Spaß. Einem Tipper oder einer Tipperin die frohe Kunde von den sechs Richtigen zu überbringen, darüber würde sich der Verkaufsstellen-Leiter besonders freuen. "Vielleicht habe ich das ja schon, wer weiß? Vier- und fünfstellige Gewinne – die gab es bei uns auch in diesem Jahr schon."

An einen denkwürdigen Lotto-Abend erinnert er sich bis heute.

"Jeder Spielschein musste damals gezählt und nach Annahmeschluss zur Bezirksstelle gebracht werden. Dass dort einer fehlte, fiel dem Bezirksleiter auf, der uns kurz vor Mitternacht auf einer Geburtstagsfeier ausfindig machte. Meine Frau und ich gingen dann die halbe Nacht auf die Suche. War unter eine Unterlage gerutscht, den Weg nach Wiesbaden hat der Lottoschein dann aber noch rechtzeitig geschafft. Geschlafen haben wir trotzdem nicht mehr", erzählt Wehner. Bis in die 1990er Jahre wurden die wöchentlichen Spiel- und Wettaufträge in Kisten gepackt und in die Wiesbadener Lotto-Zentrale transportiert, seit 1994 läuft die Übermittlung ausschließlich digital.

Über seine Nachfolge macht sich der 74-Jährige keine Sorgen. "Meine Enkelin Selina absolviert gerade ihre Ausbildung zur Einzelhandelskaufrau, das liegt bei uns in der Familie, genauso wie das Lotto-Gen", lacht er. Neben Lotto hat es ihm vor allem das Reisen angetan, ein- bis zweimal pro Jahr sind Wehner und seine Frau in der Welt unterwegs. "Seit mein Sohn mit an Bord ist, holen wir einiges nach. Die Kunden machen schon Witze, wenn ich mal nicht im Laden bin, fragen, ‚ist er wieder im Urlaub?‘" (pm) +++

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