Keuloser Straße bis Mitte Juli gesperrt

Leere Tische: Baustelle bringt Eiscafé Palinuro in die Bredouille

Seit jetzt 13 Jahren lockt das Eiscafé Palinuro in Künzell nun schon viele Kunden an, doch dieses Jahr bleiben die Tische, trotz Sonnenschein unbesetzt.
Fotos: Elisabeth Merz / Moritz Bindewald

27.05.2023 / KÜNZELL - Strahlend blauer Himmel, bestes Maiwetter. Seit jetzt 13 Jahren lockt das Eiscafé Palinuro in Künzell nun schon viele Kunden an, doch dieses Jahr bleiben die Tische, trotz Sonnenschein unbesetzt. Grund dafür ist die Sperrung der Keuloser Straße und der mit den Bauarbeiten einhergehende Lärm.



"Es musste gemacht werden, da führte leider kein Weg dran vorbei", sagt Rocco Nuzzo, der Inhaber des Eiscafés, im Gespräch mit OSTHESSEN|NEWS. Die Bauarbeiten an der Straße seien nun mal fällig gewesen. Wie die Gemeinde Künzell mitteilt, soll diese noch bis Mitte Juli andauern. "Natürlich wäre es schöner gewesen, wenn das während Corona oder zumindest in den Monaten März bis April passiert wäre, aber das war bedauerlicherweise nicht möglich", findet Nuzzo. 

"Die Durchfahrt verboten Schilder schrecken die Kunden ab"

Mit den Bauarbeiten ist ausbleibende Kundschaft verbunden, und damit enorme Umsatzeinbußen. "Wenn ich an einem guten Tag früher 1.000 Euro Einnahmen hatte, sind es jetzt nur noch 500 Euro", sagt Nuzzo. Das schmerzt im Geldbeutel, gerade auch nach Corona und mit dem aktuellen Anstieg der Zucker und generell der Rohstoffpreise (O|N berichtete). "Die 'Durchfahrt verboten'-Schilder schrecken die Kunden ab und zu Fuß kommen nur wenige", erklärte der Eisverkäufer. Früher hätten viele auf dem Heimweg angehalten und ein Eis mitgenommen, diese Kundschaft bleibt jetzt aus. Der Baulärm tut sein Übriges.

Keine Aushilfen angestellt: "Die Tische sind leer"

Entsprechend hat Nuzzo als Inhaber in diesem Jahr auf die Einstellung von Aushilfen verzichtet. "Normalerweise hatten wir immer mindestens zwei Aushilfen, aber sehen Sie sich um", sagt er. Die Tische sind leer, und auch ist anders als früher keine Schlange am Verkaufstresen. "Die würden sich nur die Beine in den Bauch stehen, das macht zurzeit keinen Sinn", so Nuzzo weiter. Das aktuelle Aufkommen an Besuchern könne man selbst ohne Aushilfen bewältigen.

Doch nicht alles ist schlecht: "Eine gute Hilfe war das Gartenfest in Schloss Fasanerie, da war tolles Wetter und wir haben an unserem Stand jede Menge Umsatz gemacht". Mit einem Eiswagen kommt die Eisdiele jetzt einfach zu den Kunden. Die Familie bleibt optimistisch, für die Zukunft gibt es bereits Pläne. Man will umziehen. "Wir haben schon ein neues Objekt in Sicht", sagt Nuzzo. Wieder in Künzell? "Wir bleiben hier", sagt Nuzzo abschließend. (Elisabeth Merz) +++

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