"Nichts Gegenteiliges in der Badeordnung"

Im Schwimmbad "oben ohne" erlaubt? - Das sagen Betreiber aus Osthessen

Oben ohne im Schwimmbad? Das ist eine heiß geführte Debatte. Jüngst wurde bekannt: In der Hauptstadt ist das erlaubt, doch wie ist die Lage in Osthessen?
Symbolbilder: O|N / Luisa Diegel / Hans-Hubertus Braune / Kreisstadt Bad Hersfeld

22.03.2023 / REGION - Oben ohne im Schwimmbad? Das ist aktuell eine heiß geführte Debatte. Jüngst wurde bekannt: In Berlin ist das erlaubt! OSTHESSEN|NEWS hat verschiedene Betreiber gefragt, wie sich die Lage in den hiesigen Schwimmbädern gestaltet.



"Wo führt das denn jetzt alles hin?", echauffiert sich Kay Thimet von der Bädergesellschaft Bad Hersfeld. Es gebe für die Bäder wesentlich drängendere Probleme aktuell, mit dieser Debatte wolle man sich eigentlich gar nicht befassen. In der Badeordnung stehe nicht, dass mit nackten Brüsten zu schwimmen verboten sei, was es faktisch erlaube. Dennoch müsse man die Situation der Bademeister berücksichtigen. "Die stehen dann plötzlich als Spanner da, wenn sie für die Sicherheit im Wasser sorgen", fürchtet er.

Explizit ausgewiesene Badekleidung und nicht etwa Unterwäsche soll getragen werden

Bedeckter hält sich die RhönEnergie. In dem durch sie betreuten Sportbad Ziehers und dem Rosenbad gelte nur, dass aus hygienischen Gründen "angemessene Badekleidung" getragen werden muss. Das heiße eben explizit ausgewiesene Badekleidung, und nicht etwa Unterwäsche. "Weitere Vorschriften gibt es nicht", erklärt die Pressestelle auf Nachfrage von O|N. Grundsätzlich ist es also auch hier erlaubt, ohne etwa ein Bikini-Oberteil zu schwimmen, oder sich auf den Wiesen zu sonnen.

Höchst positiv finden das zivilgesellschaftliche Akteure, wie etwa die feministische Initiative Fulda. Für sie stehe bei der Thematik die Gleichberechtigung der Frau im Vordergrund, Klischees will man beenden. 

"Wir wollen normalisieren, dass Menschen jeden Geschlechts so schwimmen gehen oder sich sonnen können, wie sie möchten und sich wohlfühlen. Jede Person soll für sich selbst entscheiden, wie er oder sie den Oberkörper bedecken möchte, ohne mit einem Hausverweis rechnen zu müssen", erklärt eine Sprecherin gegenüber O|N

Letztendlich profitieren alle Menschen davon, so die Sprecherin. Man normalisiere den Umgang miteinander und entsexualisiere den weiblichen Körper. Durch solch ein respektvolles Miteinander lerne man, die selbstbestimmten Entscheidungen jeder Person zu akzeptieren. (Moritz Bindewald) +++

Aus Hersfeld heißt es, man müsse auch an die Bademeister denken.

Für die feministische Initiative Fulda steht bei der Thematik die Gleichberechtigung der Frau im Vordergrund, Klischees will man beenden.

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