Nachhaltigkeit und reduzierte Fläche

Weichenstellung bei der Filzfabrik: Umzugspläne für 2024

Der Fuldaer Hauptstandort zieht um nach Großenlüder.
Fotos: Maria Franco

22.03.2023 / FULDA - Ein Traditionsbetrieb mit Visionen: Der Hauptsitz der Filzfabrik Fulda in der Frankfurter Straße ist alteingesessen, gegründet 1881. Nun stehen neue Pläne an, die eine Verlagerung nach Großenlüder (Kreis Fulda) vorsehen. "Wir stehen aktiv mit der Gemeinde und anderen Institutionen in Kontakt. Wir fühlen uns jetzt schon sehr willkommen", so Geschäftsführender Gesellschafter Dr. Christian Schäfer in einer Pressekonferenz am Dienstag.



Insgesamt sind im Rahmen dieses Vorhabens in Fulda 220 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen betroffen. Der Grund für die Verlegung: "Wir möchten unsere Fläche massiv reduzieren. Den ganzen Platz von elf Hektar benötigen wir einfach nicht mehr", so Schäfer. 13 Kilometer weiter in Großenlüder bietet sich ein anderes Areal an. Hier stehen zehn Hektar zur Verfügung, inklusive eines Solarparkes, der entstehen soll. Ein wichtiges Zeichen: "Wir bleiben mit dem Schritt in der Region und bieten dort allen Mitarbeitern einen Arbeitsplatz." 

Umzug soll keinen Leerstand fördern

Das anvisierte Objekt liegt in der Straße "Am Bahnhof". Das Gelände wird derzeit nur zum Teil von der Speditionsfirma Zufall genutzt. Die Verlagerung soll ab dem dritten Quartal 2024 starten und Ende 2025 abgeschlossen sein. Fest steht: Das jetzige Areal in Fulda solle jedoch keinesfalls dem Leerstand überlassen werden und verkommen. Dr. Christian Schäfer: "Wir stehen seit eineinhalb Jahren mit der Stadt Fulda im Gespräch. Die Fläche soll zum Großteil weiter gewerblich genutzt werden." 

Nachhaltigkeit im Fokus 

Sein Bruder Martin Schäfer leitet ebenfalls die Geschicke des Familienunternehmens. "Der Standortwechsel ist für uns eine Chance, mit Blick in die Zukunft nachhaltig und profitabel zu sein." Denn: "Unter anderem möchten unseren Footprint verringern", ergänzte der Geschäftsführende Gesellschafter. Konkret heißt das: 25 Prozent weniger Stromverbrauch, Gaseinsparungen von 33 Prozent, eine Senkung des Trinkwasserverbrauchs um 50 Prozent sowie eine Reduzierung der versiegelten Flächen um 75 Prozent.

Transparenz beim Projektvorhaben

Der Bürgermeister der Gemeinde Großenlüder, Florian Fritzsch (SPD), lobte die "angenehme Zusammenarbeit" seit Dezember 2021. "Wir liegen mit dem Verfahren genau im Zeitplan." Sorgen von Bürgerinnen und Bürgern in Sachen Lärm-, Geruchs- oder Verkehrsbelästigungen würden ebenfalls Beachtung finden. Eine öffentliche Informationsveranstaltung solle diesbezüglich noch folgen. Der Rathaus-Chef abschließend: "Unser Ziel ist es, für die Filzfabrik eine Möglichkeit zu schaffen, einen Standort zu beziehen - und das langfristig. Das sollte so gestaltet werden, dass auch diejenigen, die vor Ort wohnen, von der Nutzung nicht nachträglich beeinträchtigt werden." (mkr) +++

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