Energiesparen in den Dörfern
Straßenlaternen nachts aus? In vielen Kommunen ist das schon lange so
Foto: Hans-Hubertus Braune
21.11.2022 / KREIS HEF-ROF -
Selten waren die Straßenlaternen so im Fokus der Medien. Wo brennen sie und wie lange? In manchen Dörfern herrscht große Aufregung, weil die Kommunen nachts das Licht ausknipsen. Der Ortsname Großenlüder taucht immer wieder auf. Es gibt aber sogar Dörfer, in denen schon seit Jahren die öffentlichen Lampen nachts für mehreren Stunden eben nicht durchleuchten.
Wir haben stellvertretend bei einzelnen Kommunen im Landkreis Hersfeld-Rotenburg nachgefragt. In Niederaula beispielsweise sind die Straßenlaternen, mit Ausnahme entlang der Bundesstraßen B 62 und B 454 von Mitternacht bis 5:30 Uhr ausgeschaltet. Die Weihnachtsbeleuchtung leuchtet in diesem Jahr jeweils bis Mitternacht. Bisher waren die Weihnachtsdekorationen die gesamten Nächte hindurch eingeschaltet.
In der Nachbarkommune Kirchheim werden die Straßenbeleuchtungszeiten verkürzt: "Zwischen 22:00 Uhr und 05:30 Uhr werden die Straßenbeleuchtungen abgeschaltet. Die Weihnachtsbeleuchtung wird nur zu circa 50 Prozent aufgehängt", schreibt die Kommune auf ihrer Internetseite.
Stadt Rotenburg an der Fulda: "Die Straßenbeleuchtung in der Stadt und den Stadtteilen, die nicht aufgrund entsprechender rechtlicher Vorgaben dauerhaft leuchten muss, wird bereits seit Oktober nachts um 23.30 Uhr, zwei Stunden früher als zuvor, aus- und morgens um 5.30 Uhr, eine Stunde später als zuvor, eingeschaltet. Somit sparen wir drei Stunden Beleuchtungszeit", so die Stadt Rotenburg auf OSTHESSEN|NEWS-Anfrage. Zudem wurde die Beleuchtung öffentlicher Liegenschaften der Stadt außerhalb ihrer Nutzungszeiten auf ein zur Verkehrssicherheit erforderliches Minimum reduziert. Die Ambiente-Beleuchtung von Gebäuden oder Gebäudeteilen wurde ebenfalls ausgeschaltet. Beleuchtung, die zur Sicherheit von Gebäuden dient, ist weiterhin eingeschaltet, ist dabei jedoch auch auf ein Mindestmaß reduziert worden, heißt es weiter von der Stadt.
Die Energiesituation betrifft natürlich auch die Weihnachtszeit: "Situationsbedingt reduzieren wir in diesem Jahr natürlich auch unsere Weihnachtsbeleuchtung. Es wurden bereits jeweils vier Lichterbögen in der Breitenstraße und auf der Alten Fuldabrücke angebracht, weniger als in den Jahren zuvor, auf eine Ambiente-Beleuchtung in der Altstadtstraße und im Steinweg wird verzichtet. Die Weihnachtsbäume in der Stadt und in den Stadtteilen werden aber natürlich wie immer auch mit Lichterketten geschmückt."
"Beim Weihnachtsmarkt wurden zur Energieeinsparung in diesem Jahr sogar die Öffnungszeiten reduziert. So ist der Markt nicht, wie gewohnt, drei Wochen durchgängig geöffnet, sondern ab dem 1. Dezember jeweils von Donnerstag bis Samstag von 14 bis 20 Uhr und sonntags von 12 bis 20 Uhr. Donnerstags finden von 20 bis 22 Uhr zusätzlich lange Glühweinabende statt, an denen die Verzehrstände entsprechend geöffnet haben. Insgesamt haben wir unsere Weihnachtsbeleuchtung bereits fast vollständig auf LED-Leuchtmittel umgestellt", erklärt die Stadt abschließend. (Kevin Kunze/Hans-Hubertus Braune) +++