Energiesparen in den Dörfern
Straßenlaternen nachts aus? In vielen Kommunen ist das schon lange so
Foto: Hans-Hubertus Braune
21.11.2022 / KREIS HEF-ROF -
Selten waren die Straßenlaternen so im Fokus der Medien. Wo brennen sie und wie lange? In manchen Dörfern herrscht große Aufregung, weil die Kommunen nachts das Licht ausknipsen. Der Ortsname Großenlüder taucht immer wieder auf. Es gibt aber sogar Dörfer, in denen schon seit Jahren die öffentlichen Lampen nachts für mehreren Stunden eben nicht durchleuchten.
Wir haben stellvertretend bei einzelnen Kommunen im Landkreis Hersfeld-Rotenburg nachgefragt. In Niederaula beispielsweise sind die Straßenlaternen, mit Ausnahme entlang der Bundesstraßen B 62 und B 454 von Mitternacht bis 5:30 Uhr ausgeschaltet. Die Weihnachtsbeleuchtung leuchtet in diesem Jahr jeweils bis Mitternacht. Bisher waren die Weihnachtsdekorationen die gesamten Nächte hindurch eingeschaltet.
Gemeinde Wildeck: "In der Gemeindevertretung haben wir beschlossen, dass unsere Straßenlaternen bereits um Mitternacht ausgehen sollen. Bislang waren die Straßen immer bis um 1:15 Uhr beleuchtet. Allerdings ist das für eine Umrüstung notwendig, die seitens der EAM noch nicht geleistet werden konnte", erklärt Wildecks Bürgermeister Alexander Wirth. Die kleine Kommune kann durch die Anpassung nach derzeitigen Berechnungen rund 8.000 Euro sparen. Zudem ergriff die Gemeinde weitere Maßnahmen zum Energiesparen. In den Dorfgemeinschaftshäusern, dem Rathaus sowie dem Hallenbad wurden die Temperaturen deutlich abgesenkt.
"Auch die Temperaturen in unserem Hallenbad wurden der Situation angepasst. Das Sportbecken ist derzeit 25 Grad warm und das Kinder- und Freizeitbecken hat 27-28 Grad. Die Wassertemperatur der Duschen bleibt vorerst unverändert", führt das Rotenburger Rathaus in ihrer Stellungnahme weiter aus.
Die Energiesituation betrifft natürlich auch die Weihnachtszeit: "Situationsbedingt reduzieren wir in diesem Jahr natürlich auch unsere Weihnachtsbeleuchtung. Es wurden bereits jeweils vier Lichterbögen in der Breitenstraße und auf der Alten Fuldabrücke angebracht, weniger als in den Jahren zuvor, auf eine Ambiente-Beleuchtung in der Altstadtstraße und im Steinweg wird verzichtet. Die Weihnachtsbäume in der Stadt und in den Stadtteilen werden aber natürlich wie immer auch mit Lichterketten geschmückt."
"Beim Weihnachtsmarkt wurden zur Energieeinsparung in diesem Jahr sogar die Öffnungszeiten reduziert. So ist der Markt nicht, wie gewohnt, drei Wochen durchgängig geöffnet, sondern ab dem 1. Dezember jeweils von Donnerstag bis Samstag von 14 bis 20 Uhr und sonntags von 12 bis 20 Uhr. Donnerstags finden von 20 bis 22 Uhr zusätzlich lange Glühweinabende statt, an denen die Verzehrstände entsprechend geöffnet haben. Insgesamt haben wir unsere Weihnachtsbeleuchtung bereits fast vollständig auf LED-Leuchtmittel umgestellt", erklärt die Stadt abschließend. (Kevin Kunze/Hans-Hubertus Braune) +++