Bewegende Zeit für Claudia Wawerzinek
15 Monate im Einsatz fürs Ahrtal: "Momente, die in Erinnerung bleiben"
Fotos: O|N-Archiv/Carina Jirsch
20.10.2022 / REGION -
Sie ist im Ahrtal nicht mehr wegzudenken: Claudia Wawerzinek aus Bad Brückenau hat sich seit der verheerenden Flutkatastrophe im Sommer 2021 mit Herz und Seele für die Menschen rund um die Ahr eingesetzt. Im Dezember vergangenen Jahres ging es für O|N-Fotografin Carina Jirsch und mich mit der engagierten 69-Jährigen auf die Reise nach Ahrweiler. Gemeinsam mit Helfern aus der Region konnte den Opfern der Flutkatastrophe wenigstens ein bisschen vorweihnachtliches Gefühl geschenkt werden (Wir berichteten). Am vergangenen Wochenende hat die Helferin ihre vorerst letzte Fahrt ins Ahrtal angetreten.
100 Menschen aus der Region beim Weinfest in Mayschoß
Am vergangenen Wochenende ging es für Wawerzinek das vorerst letzte Mal ins Ahrtal. Mit etwa 100 Menschen aus dem Landkreis Fulda, dem Main-Kinzig-Kreis und der Rhön ging es am Samstag in Richtung Mayschoß im Landkreis Ahrweiler. Die Einwohner vor Ort hatten für die Besucher ein Weinfest organisiert. Die Veranstaltung, die sowohl dazu diente, die Wirtschaft im Landkreis wieder anzukurbeln, als auch den gemeinsamen Austausch zwischen Flutopfern und Spendern ermöglichte, stieß auf große Resonanz. "Die Stimmung war wirklich toll und es entstanden tolle Gespräche", berichtet die 69-Jährige. Auch die Band "Sinntal Sound" sowie der Alleinunterhalter Marco Wolf aus Motten waren mit auf Tour, um die Menschen vor Ort musikalisch zu unterhalten. "Auch in Zukunft jederzeit willkommen"
Eins ist sicher: Auch wenn Claudia Wawerzinek nun nicht mehr regelmäßig ins Flutgebiet fährt, um den Betroffenen Spenden zu überbringen: Der Kontakt und die entstandenen Freundschaften zu den Menschen im Ahrtal werden auch in Zukunft nicht abreißen. "Ich habe zu Hause sogar ein Gästezimmer eingerichtet. Die Menschen sind mir unglaublich ans Herz gewachsen und auch in Zukunft jederzeit willkommen", erzählt die Rentnerin.Jetzt möchte die 69-Jährige erstmal wieder mehr Zeit mit ihrer Familie verbringen. "Die letzten eineinhalb Jahre waren auch für mich sehr aufregend und mit einem großen Aufwand verbunden. Ich war eigentlich ständig auf Achse, um Spenden zu sammeln oder Fahrten zu organisieren". Doch für ihre "zweite Familie" war der Bad Brückenauerin wortwörtlich kein Weg zu weit. "Ich habe jeden dieser Menschen lieb gewonnen und bin für all das, was ich in den vergangenen Monaten erleben durfte, unglaublich dankbar", so Wawerzinek abschließend.
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