Bund und Land fördern

Ein Gemeinschaftswerk: Freibad erstrahlt im neuen Glanz - 50 Meter Becken

Bürgermeister Heiko Siemon (links) und Staatssekretär Stefan Sauer
Fotos: Hans-Hubertus Braune

28.05.2022 / SCHLITZ - Das Freibad in Schlitz hat eine lange Tradition und ist seit Generationen ein beliebter Treffpunkt.  Das Freibad wurde in den Jahren 1936/37 gebaut und damals als Flussbadeanstalt Schlitz eröffnet. Der Zahn der Zeit nagt an dem Schmuckstück. Kein Wunder, die letzte Sanierung liegt über 45 Jahre zurück.



Nun aber ist der erste Schritt geschafft: Das 50-Meter-Schwimmbecken aus Edelstahl ist fertig und strahlt mit der Sonne um die Wette. Am Freitagmittag überzeugten sich die Vertreter der Geldgeber aus Wiesbaden und Berlin von dem Baufortschritt.

"Die grundlegende Modernisierung des Freibades von Schlitz ist erfolgreich angelaufen und mit der erfolgten Auskleidung des Beckens mit Edelstahl bereits ein erster wichtiger Meilenstein auf dem Weg zu einer modernen Schwimmstätte erreicht. Es freut mich ganz besonders, dass das neue Becken den Bürgerinnen und Bürgern schon pünktlich zur Saisoneröffnung an Pfingsten zur Verfügung steht. Dass das Schwimmbad in mehreren Bauabschnitten bis 2024 jeweils so modernisiert wird, dass die Bürgerinnen und Bürger auf keine Badesaison verzichten müssen, ist vorausschauend und klug", sagte Stefan Sauer, Staatssekretär im Hessischen Ministerium des Inneren und für Sport.

Er hatte einen Scheck über 496.000 Euro für den ersten Bauabschnitt im Gepäck. Dazu einen Rettungsring, der auch symbolisch für das Freibad stehen könnte. Bürgermeister Heiko Siemon (CDU) ist froh, dass die Sanierung möglich ist. "Die grundhafte Sanierung funktioniert nur mit Mitteln des Landes und des Bundes. Im Jahr 2021 hat es endlich mit den Förderzusagen geklappt", sagte Siemon bei der kleinen Feierstunde am Beckenrand. Sport, energetische Sanierung und Barrierefreiheit stehen dabei im Mittelpunkt des ersten Bauabschnitts, welcher rund 1,5 Millionen Euro kostet. Das 50-Meter-Schwimmbecken ist einzigartig im Vogelsbergkreis.

Eine Gemeinschaftsleistung von Stadt, Land und Bund

"Ein herzliches Dankeschön an die Stadt Schlitz, die eine ausgezeichnete Vorarbeit geleistet hat. Schlitz ist keine Kommune, die in Geld schwimmt", sagte der Bundestagsabgeordnete Michael Brand und ergänzte, was gelingen könne, wenn Stadt, Land und Bund zusammenarbeiten. Ohne die Gemeinschaftsleistung wäre die Sanierung des Bades nicht möglich gewesen. Für den zweiten Bauabschnitt werde der Bund ungefähr eine Million Euro Fördermitteln leisten. Dafür muss aber an einem Tag die Vereinsfahne vom 1. FC Köln gehisst werden. Brand und der Stadtrat der Stadt Schlitz sind innige Fans der Geißbock-Elf vom Niederrhein.

Der kleine Spaß lässt sich locker verkraften. Im zweiten Bauabschnitt werden der Sprungturm und das Nichtschwimmerbecken und das Kinderbecken erneuert und attraktiver gestaltet. Die Kosten betragen rund 3,8 Millionen Euro. Im dritten Bauabschnitt steht dann der Hochbau mit dem Funktionsgebäude an. Zur Sanierung gehört aber auch die energetische Erneuerung mit Wärmepumpe und Fotovoltaikanlage. Die Sanierungsarbeiten sollen jeweils in der "Schließungszeit" durchgeführt werden. Das hat beim ersten Bauabschnitt bestens geklappt, wie Siemon mit Stolz sagte.

"Zahlreiche bauliche Mängel"

"Zahlreiche bauliche Mängel erforderten in den vergangenen Jahren alljährlich einen beträchtlichen Unterhaltungs- und damit Kostenaufwand. Zu nennen sind hier in erster Linie: Beckenundichtigkeiten vornehmlich in den Betonfugen mit erheblichen Wasserverlusten von bis zu 20 Kubikmetern am Tag, Frostschäden an den gefliesten Überlaufrinnen, partielle Auflösungserscheinungen des Fugenmaterials der Wandfliesen und starke Verwerfungen im Oberflächenplattenbelag der Beckenumläufe", hatte Frank Jahn erklärt. Der Technische Leiter informierte während der Feierstunde über die einzelnen Bauplanungen.

"Dank SWIM können wir hessenweit einer Vielzahl von Schwimmbädern bei Sanierungen und Modernisierungen helfen und auf diese Art und Weise die Attraktivität unserer Sportstätten erhalten. Damit leistet das Land seinen Beitrag, dass vor allem die Ausbildung und der Erhalt der Schwimmfähigkeit von Kindern und Jugendlichen sowie die Gesundheitsförderung in allen Altersklassen gelingt", sagte Sauer. Auch die Landtagsabgeordnete Eva Goldbach (Bündnis 90/Die Grünen) freute sich über die Sanierung des Freibades: "Ich freue mich über das sanierte Schwimmbad, ich komme gerne hierher. Für den ländlichen Tourismus ist das Freibad in Schlitz ungeheuer wichtig", sagte Goldbach. Auch der Landtagsabgeordnete Michael Ruhl (CDU) war vor Ort.

Glückliches Schlitzerland: Drei Schwimmmeister

Glücklich sind sie im Schlitzerland, dass sie mit Uwe Gabler, Stephan Martin und Florian Wahl drei Schwimmmeister haben, die in Vollzeit bei den Stadtwerken angestellt sind. Das ist keineswegs selbstverständlich, es gibt auch in Hessen Bäder, die wegen Personalmangels nicht öffnen können. Aber auch in Schlitz wird dringend Nachwuchs gesucht, eine Ausbildungsstelle ist weiter nicht besetzt. "Die jungen Leute wollen am Wochenende nicht arbeiten", sagt einer der drei Schwimmmeister. 450-Euro-Kräfte unterstützen sie.

Am nächsten Freitag öffnet das Freibad in Schlitz seine Pforten. Weitere Informationen im Internet unter der Adresse Freibad in Schlitz . (Hans-Hubertus Braune) +++

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