Eine Legende feiert 200. Geburtstag

Mollenhauer macht weltweit "Lust auf Blockflöte" - Zwei neue Sopranblockflöten

Die Flötenwerkstatt um 1926
Fotos: Mollenhauer

26.05.2022 / REGION - Die Conrad Mollenhauer GmbH mit Sitz in Fulda feiert in diesem Jahr 200-jähriges Bestehen. 1822 von Johann Andreas Mollenhauer gegründet, ist das Unternehmen seither in Familienbesitz und wird mittlerweile in sechster Generation geführt. Berthold Mollenhauer und Stefan Kömpel bilden zusammen die Geschäftsleitung. Der Blockflötenbauer erwirtschaftete 2021 mit 36 Mitarbeitern knapp drei Millionen Euro Umsatz und stellt knapp 30.000, teils handgefertigte, hochwertige Holzblasinstrumente im Jahr her.


Die Exportquote beträgt 40 Prozent. Mollenhauer Blockflöten werden in über 40 Ländern vertrieben. Frühzeitige Präsentationen auf weltweiten Messen und Ausstellungen, etwa in Brüssel, Wien, Paris, London oder Tokio machten den Blockflötenbauer schnell über die Grenzen hinaus bekannt.

Seine Holzblasinstrumentenmacher:innen bildet Mollenhauer seit vielen Jahren selbst erfolgreich aus. "Unsere Ausbildungsmöglichkeiten bieten auch Quereinsteigern interessante Perspektiven", so Geschäftsführer Stefan Kömpel. "Zudem haben wir seit jeher eine hohe Frauenquote, derzeit von 45 Prozent. Dabei haben wir noch nie Gehaltsunterschiede zu den männlichen Kollegen gemacht."

Die Geschichte des Unternehmens beginnt mit dem Ende der Wanderjahre des Firmengründers Johann Andreas Mollenhauer. Sieben Jahre war er als Handwerksgeselle bei Drechselbetrieben auf Wanderschaft und spezialisierte sich schließlich bei renommierten Holzblasinstrumentenwerkstätten zum Musikinstrumentenmacher. Im Laufe seines arbeitsreichen Lebens haben rund 6000 Holzblasinstrumente seine Manufaktur verlassen. Kurfürst Wilhelm II. von Hessen ernannte ihn 1825 zum "Hof-Instrumentenmacher". Ihm folgte sein drittgeborener Sohn Johann Thomas. Ein energiegeladener Tüftler, der sich intensiv mit der Entwicklung der Flöte beschäftigte.

Später übernahmen die Kinder Josef, Margarethe und Conrad die Geschäfte. Aus dem um weitere Instrumentensparten gewachsenen Unternehmen gingen spezialisierte Werkstätten und Musikhäuser hervor.

Nach dem Zweiten Weltkrieg übernahm Conrads ältester Sohn Thomas die Werkstatt des Vaters, die Nachfolge trat dann der Ur-Ur-Enkel Bernhard Mollenhauer an. 2017 treten das Ehepaar Sophie und Berthold Mollenhauer in sechster Generation mit in die Geschäftsführung ein.

Das Jubiläumsjahr wartet aber auch mit neuen Entwicklungen auf. So kommen zwei zusätzliche Sopranblockflötenmodelle aus der handgefertigten hochbarocken Edelserie "Denner-Edition" auf den Markt. Sie ergänzen die bisherigen Varianten im edlen Grenadillholz. Die "DENNER-Edition Sopran c" – 442 Hz und die "DENNER-Edition Sopran c" – 415 Hz, zwei handgefertigte Einzelinstrumente. Sie genügen höchsten klanglichen Ansprüchen mit stark unterschnittenen Tonlöchern, Daumenlochbuchse und Fadenwicklung.

In den letzten zwei Jahren wurden die überarbeiteten Versionen "Helder Evo Tenorblockflöte" und das entsprechende Alt-Modell "Helder Evo Altblockflöte" herausgebracht. Die beiden Instrumente verkörpern die derzeit fortschrittlichsten Blockflöten auf dem Markt.

Eine fortwährende Erfolgsgeschichte erleben die Blockflötenmodelle aus Kirschbaumholz. Das leichte Holz, verbunden mit der ergonomischen Bauweise, ermöglicht ein angenehmes Spielgefühl. Und für die digitalen Soundwelten hat sich die einzigartige E-Flöte "Elody" schnell zu einem beliebten Bandinstrument in Musikschulen entwickelt.

"Für unseren Blockflötenbau verarbeiten wir ausschließlich zertifiziertes Holz von spezialisierten und zuverlässigen Tonholzlieferanten", erklärt Geschäftsführer Berthold Mollenhauer. "Auch in Zukunft werden wir die Blockflöte mithilfe innovativer Ideen weiterentwickeln und sie so für Musiker:innen noch attraktiver machen."

Freunde des Instruments kommen im hauseigenen Blockflötenmuseum auf ihre Kosten. Vielfältige Informationen zum Blockflötenbau, zur Geschichte der Blockflöte und vieles mehr gibt es hier zu erkunden. (pm) +++

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