Holztransporter muss stehen bleiben
Großkontrollen der Autobahnpolizei zeigen deutliche Wirkung
Fotos (2): Polizeipräsidium Osthessen
18.09.2021 / KIRCHHEIM -
Der am Mittwoch (15.09.) seitens des Hessischen Fernfahrerstammtisches als Präsenzveranstaltung unter Corona-Bestimmungen ausgerichtete Aktionstag zu den Themenschwerpunkten "Technische Unterwegskontrolle und Holztransporte" war außergewöhnlich gut besucht. Auch die Ergebnisse der gleichzeitig durchgeführten Großkontrolle des gewerblichen Güterverkehrs sprachen für sich.
Ein Holztransport mit österreichischer Zulassung und rumänischem Fahrer stellte ein relativ neu bestehendes Phänomen im Güterverkehr dar. Der Sattelzug wurde laut Halterangaben in Deutschland im sogenannten "Binnen-Werkverkehr" eingesetzt. Hierbei werden rein innerdeutsche Transporte durch außerdeutsche Unternehmen durchgeführt. Die Besonderheit liegt dabei darin, dass die zu befördernden Güter zuvor von den Transportfirmen angekauft werden. Mit diesem Erwerb des Transportgutes fallen die Beförderer momentan nicht mehr unter die Vorgaben des Güterkraftverkehrsgesetzes und der sogenannten "Kabotageverordnung." Diese Vorschriften begrenzen unter anderem die Anzahl innerdeutscher Transporte durch ausländische Unternehmen, um auch deutschen Transportunternehmen weiterhin einen Zugang zum heimischen Markt zu sichern. Durch den beschriebenen Binnen-Werkverkehr wird diese Beschränkung für ausländische Beförderer jedoch ausgehebelt und umgangen.
Die verkehrspolizeiliche Feststellung erheblicher Kabotageverstöße bei einem weiteren Transport aus dem benachbarten EU-Ausland führten zur Einbehaltung einer vergleichsweise hohen Sicherheitsleistung im mittleren vierstelligen Euro-Bereich.
Viele Auffälligkeiten
Als erwähnenswert stellten sich auch technische Mängel an den Rädern eines polnischen Sattelzuges dar, die auch zur Untersagung der Weiterfahrt führten. Nach Räderwechsel und Instandsetzung am Kontrollort konnte die Weiterfahrt dann gestattet werden.Abschließend bleibt ein mit Gefahrgütern beladener Transport aus der Tschechischen Republik zu nennen, der diese Gefahrgüter teilweise völlig ungesichert beförderte. Nach erfolgter Nachsicherung wurde auch hier beim Fahrer ein dreistelliges Bußgeld als Sicherheitsleistung einbehalten. Ebenfalls mit einem hohen dreistelligen Bußgeld wird der deutsche Verlader dieses Gefahrgutes rechnen müssen.
Die Bereiche "Technik und Ladungssicherung" gelten unter dem Kontrollpersonal als "verkehrspolizeiliche Dauerbrenner". Verstöße in diesen Bereichen stellen gerade im Schwerverkehrsbereich häufig ein nicht zu unterschätzendes Gefährdungspotenzial für andere Verkehrsteilnehmer dar. Aus diesem Grund wird die osthessische Polizei hier weiter ganz genau hinsehen und regelmäßige Kontrollen durchführen. (pm) +++