"Beschlüsse schnell auf den Weg bringen"

Vogelsbergbahn im Auftrieb: Zweigleisige Abschnitte, technische Optimierung

Das Bundesverkehrsministerium hat Anpassungen im Hinblick auf den Deutschlandtakt vorgenommen. Das hat nun auch Vorteile für Pendler und Schüler, die regelmäßig mit der Vogelsbergbahn unterwegs sind. 
Symbolbild: O|N / Luisa Diegel

04.09.2021 / REGION VB - Die Vogelsbergbahn bekommt endlich Auftrieb: Das Bundesverkehrsministerium hat Anpassungen im Hinblick auf den Deutschlandtakt vorgenommen. Das hat nun auch Vorteile für Pendler und Schüler, die regelmäßig mit der Vogelsbergbahn unterwegs sind. 



Im Konkreten bedeutet das, dass die Kreuzungsbahnhöfe Wallenrod, Zell-Romrod sowie Burg- und Nieder-Gemünden optimiert bzw. wieder aufgebaut werden. Östlich des Bahnhofs Grünberg und westlich des Bahnhofs Großen-Buseck sollen längere zweigleisige Abschnitte entstehen, zwischen Grünberg und Reiskirchen soll eine technische Optimierung erfolgen.

Optimierung bietet viele Vorteile

Über die geplanten Änderungen zeigen sich die beiden Vereine Pro Bahn Ost- und Mittelhessen erfreut: "Dies alles ist im Sinne der durch den Fahrgastverband Pro Bahn seit über zehn Jahren eingeforderten Optimierungen und Streckenausbauten der Vogelsbergbahn", schreiben die Vertreter in einer Pressemitteilung. "Seit der Neuordnung als Linie RB45 Fulda-Gießen-Limburg im Jahr 2011 wird im Vogelsberg als Regelfahrplan nur im Stundentakt mit Regionalbahnen gefahren, schnellere Regional-Express-Züge gibt es nicht mehr. Wenn es zu diesen Ausbauten kommt, dann werden künftig neben deutlich mehr Regionalbahnen auch wieder Regional-Express-Züge zwischen Gießen und Fulda fahren können", heißt es weiter.

Für einen Ausbau und mehr Attraktivität der Bahn plädierte die heimische CDU bereits Ende Juli (OSTHESSEN|NEWS berichtete, siehe "Mehr zum Thema"). Dort trafen sich Vertreter aus dem Vogelsbergkreis, Fulda, Gießen und aus dem Landkreis Marburg-Biedenkopf, um für eine leistungsfähige Ost-West-Verbindung auf der Vogelsbergbahn einzustehen. Der Appell an DB-Konzernbevollmächtigten Klaus Vornhusen und Ministerpräsident Volker Bouffier forderte zum Handeln auf. Pro Bahn zeigt sich diesbezüglich verwundert: "Die Kommunalpolitik hat in all den Jahren wenig getan, um eine wirkliche Veränderung herbeizuführen. Insofern ist es sehr überraschend von der CDU-Vogelsberg, welche nun meint, als Verfechterin der Vogelsbergbahn auftreten zu können."

"Notwendige Beschlüsse schnellstens auf den Weg bringen"

Denn immer wieder sei von Landes- und Kommunalpolitik - und auch von der CDU - gesagt worden, es sei weder Geld noch Bedarf da. "Die Bewusstseinsveränderung der CDU ist zu begrüßen, jedoch sollte soviel Ehrlichkeit gegeben sein zuzugeben, dass man sich jahrzehntelang in der Verkehrspolitik um die Schiene im ländlichen Raum, gerade im Vogelsberg, nicht gekümmert hat."

Deshalb fordert Pro Bahn jetzt umso mehr die Kreistagsfraktionen des Vogelsbergkreises auf, notwendige Beschlüsse schnellstens auf den Weg zu bringen, "damit Planungen für die Realisierung der vorweg genannten Maßnahmen erfolgen können, dass das Geld des Bundesverkehrsministeriums nicht liegen bleibt bzw. nicht abgerufen wird". Denn: "Die Menschen im ländlichen Raum wie dem Vogelsberg fordern eine zeitnahe Beteiligung an der Verkehrswende zur Verhinderung des Klimawandels." (ld) +++

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