Der Stadtpfarrer bei O|N
Impulse von Stadtpfarrer Buß: Schaut hin (Mk.6,38) – Ökumenischer Kirchentag
Foto: Hendrik Urbin
15.05.2021 / REGION -
Die Textstelle für dieses Motto ist dem Markusevangelium entnommen und steht dort im Kontext der sehr bekannten Geschichte der Brotvermehrung (Mk. 6,30-44). Jesus gibt seinen Jüngern den Auftrag nachzusehen, wie viele Vorräte noch vorhanden sind bei den Leuten, die sich versammelt haben, um Jesus zuzuhören. Der Auftrag Jesu ist unmissverständlich klar: hingehen und hinschauen, einen Perspektivwechsel und einen Ortswechsel vornehmen, aktiv auf etwas zugehen und genau nachschauen und daraus Schlüsse ziehen. Die Jünger erstatten Bericht und Jesus weist sie zum Handeln an (vgl. Mk. 6,38.39).
"Schaut hin" ist auf die Gegenwart bezogen an alle Christinnen und Christen gerichtet. Der Auftrag Jesu, einen Orts- und Perspektivwechsel vorzunehmen, ist wohl in der aktuellen Situation notwendiger denn je. Und dies gilt nicht nur für den Ökumenischen Kirchentag auf dem Hintergrund der Pandemie. Der Auftrag hinzuschauen, heißt auch wahrzunehmen, dass das Christentum weltweit, aber durchaus in Deutschland vielfältig ist. Hinzuschauen bedeutet dann auch, dass zumeist Kleine und Verborgene zu betrachten und darin etwas zu bekennen, das auch für die eigene Tradition eine Bereicherung darstellen kann. Ökumene heute bedeutet die "allumfassende" Dimension der Kirche Jesu Christi immer weiter sichtbar werden zu lassen – nicht durch die Einigung auf kleinsten gemeinsamen Nenner, sondern durch eine Bereicherung.