Über die Grenzen von Osthessen hinaus (7)
Johanna aus Fort Mill: "Jeden Tag steigen die Zahlen auf ein neues Rekordhoch"
Screenshot: Johns Hopkins University / Collage: Carina Jirsch
18.01.2021 / WELTWEIT -
2021 nimmt so langsam seinen Lauf - und noch immer macht uns die Corona-Pandemie zu schaffen. Nicht nur in Osthessen, sondern weltweit. Maskenpflicht, Ausgangssperren und Kontakbeschränkungen prägen unseren Alltag. Einen Überblick, welches Land aktuell welche Maßnahmen umsetzt, ist schwer. Das Team von OSTHESSEN|NEWS hat einige persönliche Kontakte rund um den Globus gefragt, unter anderem in den USA und Indien. Wie ist Lage vor Ort?
O|N: Ihr lebt an der Grenze zum Bundesstaat North Carolina. Dadurch wird Fort Mill oft zu North Carolinas größten Stadt Charlotte gezählt. Wie ist dort die aktuelle Lage mit Covid?
O|N: Habt Ihr Maskenpflicht oder Ausgangsbeschränkungen?
O|N: Wie empfindest Du die aktuelle Zeit?
"Insgesamt: erschöpfend. Wir haben alles getan, Maske getragen, Hände gewaschen und Abstand gehalten, aber die Zahlen sanken nicht. Wenn jeder tun würde, was empfohlen wird, denke ich, dass es unserem Land/ der Welt besser gehen würde.
Geschäftlich: Mein Mann und ich können beide von zu Hause aus arbeiten. Ich stelle Haarpflegeprodukte her, die ich auf privaten und öffentlichen Veranstaltungen verkaufe. Alle Veranstaltungen in 2020 wurden allerdings abgesagt. Ich habe dann improvisiert und bin zusätzlich in den Verkauf von Desinfektionsmitteln und Masken eingestiegen. So konnte ich mein Geschäft retten.
Persönlich: Mein Mann und ich sind die ganze Zeit zusammen. Das ist zwar schön, aber es fühlt sich an als wäre jeder Tag derselbe. Wir gehen spazieren, spielen Spiele, gucken Fernsehen oder arbeiten im Garten. Wir sind gesellige Menschen und vermissen es uns mit Freunden zu treffen. Wir sind froh, dass wir die Pandemie jetzt durchstehen müssen, in einer Zeit, in der die Technik so hoch entwickelt ist und wir uns mit Freunden virtuell treffen können. Wir können alles online kaufen, von zu Hause aus arbeiten etc. – vielleicht brauchen alle danach eine stärke Brille."
O|N: Haben die USA bereits mit dem Impfen angefangen und wirst Du/Ihr euch impfen lassen?
"Ja, die USA haben damit begonnen. Der Rollout-Plan für die meisten Staaten ist gleich: zuerst wird das medizinische Personal geimpft, dann diejenigen, die mit älteren Menschen arbeiten. Schließlich geht es in den Altersstufen herunter. Allerdings scheint es eine Menge logistische Probleme zu geben. Wir planen aber beide uns impfen zu lassen, sobald es für unsere Altersgruppe möglich ist."
Vikas Kumar wohnt im Westen Indiens in der Stadt Badlapur. 174.226 Menschen leben dort. Er ist Software-Entwickler und arbeitet für die indische Tochtergesellschaft eines osthessischen Unternehmens. Der 30-Jährige berichtet über die Lage in seinem Heimatland.
Gegenwärtig sind in Indien insgesamt 10,5 Millionen Fälle registriert worden, von denen circa 10,1 Millionen als genesen gelten. Zunächst hatte die indische Regierung vom 22. Dezember bis 5. Januar eine nächtliche Ausgangssperre verhängt, das heißt von 23 Uhr bis 6 Uhr morgens. Die Geschäfte waren offen - es konnte jedoch nur eine begrenzte Anzahl an Kunden gleichzeitig eintreten.
Aktuell haben wir jedoch keinen Lockdown mehr (Stand: 17. Januar). Die Covid-Fälle sind bei uns rückläufig. Trotzdem ist ein Mund-Nasen-Schutz beispielsweise in Einkaufszentren oder auf öffentlichen Veranstaltungen erforderlich. Auch bei Prüfungen in Universitäten gilt diese Regelung.
O|N: Wie empfindest Du die Corona-Lage? Wie blickst Du in das Jahr 2021?
Ich empfinde die Situation als weniger beängstigend, wie sie im Fernsehen gezeigt wird. Ich denke, Indien hat den Höhepunkt der Neuinfektionen überstanden und kehrt langsam zum Normalzustand zurück. Die Welt hofft nun auf Besserung in 2021. Ich hoffe sehr, dass die Menschheit diese schwere Pandemie überwinden kann.
O|N: Wie sieht es mit den Impfungen aus?
Die Impfungen in Indien haben nun im Januar begonnen. Hierzulande wird auf den Impfstoff "Covishield" vom britisch-schwedischen Pharmakonzern Astrazeneca gesetzt, das vom ICMR (Indian Council of Medical Research) genehmigt wurde. Dieses soll der Bevölkerung kostenlos zur Verfügung stehen. Am Samstag wurden bereits 190.000 Menschen aus dem Gesundheitssektor geimpft. (Franziska Vogt / Maria Franco) +++
Foto: privat
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