Sport im Schatten der Öffentlichkeit (3)
Stand-up-Paddling zwischen Alltags-Entschleunigung und Wettkampf
Fotos: Jonas Wenzel (Yowe)
25.07.2020 / BAD HERSFELD -
"Man braucht lediglich ein Board, ein Paddel und den Mut, sich aufs Board zu stellen", sagt Bernd Raacke vom Kanu-Club Bad Hersfeld. Dort gibt es seit letztem Jahr eine SUP-Gruppe, die immer beliebter wird. "Ich glaube, dass das Entschleunigende auf der einen Seite und die Körperbeherrschung auf der anderen Seite den Reiz daran ausmachen", vermutet er.
Entwicklung zum Wettkampfsport
Wer jetzt jedoch glaubt, Stand-up-Paddling sei nichts anderes als ein Spaziergang auf Wasser, der täuscht sich. Geübte Paddler legen auf ihrem Board locker mehrere Kilometer flussaufwärts zurück. Durch die Bewegungen auf dem Wasser müssen die Muskeln in der Körpermitte permanent arbeiten, um den Körper im Gleichgewicht zu halten. Inzwischen richtet der Deutsche Kanuverband auch offizielle Meisterschaften im Stehpaddeln über 500 Metern bis 50 Kilometern aus. Auch Weltmeisterschaften gibt es bereits.Für die meisten Menschen ist der Wettkampfcharakter allerdings nur zweitrangig – wenn überhaupt. Der Sport ist für viele der perfekte Individualsport. Er braucht keine Regeln, keine vorgegebene Distanz, keine Anweisungen eines Trainers. Man stellt sich auf das Board und paddelt los. So lange und schnell man eben möchte.
Gerade das macht ihn auch zur perfekten Alternative während Corona. Wo viele andere Sportarten aufgrund strenger Auflagen nicht stattfinden können, wird beim SUP der Abstand automatisch eingehalten. "Das merken wir auch in unserem Kanu-Club. Einige wollen wegen Stand-up-Paddling gerne Mitglied bei uns werden", sagt Raacke. Dort entwickelt sich aus einem Hobby gerade eine aktive Geschichte. (Felix Hagemann) +++
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