Kelterei ELM insolvent

Vertriebs-Chef WIEGAND: "Betrieb läuft weiter" - Familienunternehmen vor AUS?

Die Kelterei Elm in Flieden ist insolvent.
Alle Fotos: Christian P. Stadtfeld

12.08.2014 / FLIEDEN - Die traditionsreiche Kelterei Elm in Flieden (Kreis Fulda) steckt offenbar in finanziellen Schwierigkeiten. Das Unternehmen hat Insolvenz angemeldet. Vertriebs-Chef Klaus-Dieter Wiegand sagte am Dienstag zu OSTHESSEN|NEWS: "Der Betrieb läuft ganz normal weiter - wir werden die Produktion nicht zuschließen. Und die Produkte werden auch nicht ausgehen." Zu den Hintergründen und über Zukunftspläne konnte er keine Aussagen treffen. "Alles ist noch ziemlich frisch. Sich jetzt auf eine Neuausrichtung festzulegen wäre zu früh." 47 Mitarbeiter sind bei der Kelterei, einem der größten Arbeitgeber im Königreich, beschäftigt. Der Getränkemarkt in der Reinhardstraße ist eigenständig und nicht betroffen, hieß es vom Unternehmen.


Das Amtsgericht Fulda hat Dr. Andreas Kleinschmidt aus Frankfurt am Main zum vorläufigen Insolvenzverwalter über das Vermögen der Kelterei Elm GmbH bestellt. Seit 1958 existiert das Familienunternehmen in Flieden. Bürgermeister Christian Henkel (CDU) erklärte auf ON-Nachfrage: "Das ist keine gute Nachricht. Ich gehe aber davon aus, dass die Fortführung des Unternehmens gewährleistet ist." Für die Gemeinde im Süden des Landkreises sei Elm ein wichtiger Botschafter und "ganz wichtig für die Außenwerbung", so der Rathauschef.

Die Kelterei Elm sei mit ihren Beschäftigten einer der führenden Produzenten für Bio-Säfte und Bio-Weine in Deutschland. Weit über 100 Produkte werden nach eigenen Angaben am Produktionsstandort in Flieden hergestellt. Verarbeitet werden ausschließlich Produkte aus biologischer Herstellung und regionalem Anbau. Zudem stellt das Unternehmen Vorprodukte für die Getränkeindustrie her. Zu den wichtigsten Kunden zählen unter anderem Bionade, Rhön Sprudel und primaVita.


Der Geschäftsbetrieb werde derzeit unter Aufsicht und mit Zustimmung des vorläufigen Insolvenzverwalters vollumfänglich fortgeführt. „Unser oberstes Ziel ist eine langfristige Sanierung im Rahmen des Insolvenzverfahrens. Besonders hilfreich ist hierbei, dass Kunden und Lieferanten dem Unternehmen die Treue halten und auch die Mitarbeiter motiviert sind, an einer Sanierungslösung mitzuwirken", erklärte Kleinschmidt auf Anfrage von OSTHESSEN|NEWS. (Hans-Hubertus Braune / Christian P. Stadtfeld) +++

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