Orpheuspreis für Nachwuchskünstlerin

Opernpreis an Barbara BUFFY - Nachwuchspreis an Nicole MEINHARDT

Nicole Meinhardt (Orpheuspreis) und Barbara Buffy mit dem Opernpreis (re)
Foto: Gerhard Manns

11.08.2014 / BAD HERSFELD - Spannender Moment bei der Preisverleihung am Sonntag. Wer bekommt den Bad Hersfelder Opernpreis, wer den Orpheuspreis für Nachwuchssänger? Nicole Schlabach, stellvertretende Geschäftsführerin der Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen übernahm die Preisverteilung und überreichte Urkunden und Blumen. Die Sparkassen-Finanzgruppe Hessen-Thüringen ist der größte Sponsor der Bad Hersfelder Opernfestspiele und zeichnet über die Kulturstiftung seit vielen Jahren die Preisträger aus. Preisträgerin des Bad Hersfelder Opernpreises ist Barbara Buffy (Amneris in „Aida“). Sie wird ausgezeichnet für ihre souveräne und lebendige Weise, wie sie die Partie der Amneris sängerisch und schauspielerisch verband und gestaltete. Der Orpheuspreis für Nachwuchssänger geht an Nicole Meinhardt für ihre Rolle als Despina in „Così fan tutte“. In der Urkunde heißt es „Frau Meinhardt prägte die Rolle mit großer Spielfreude und musikalischer Bravour.



Die Jury setzte sich zusammen aus Monika Beer, Kulturredakteurin aus Bamberg, Dr. Dieter Betz, Ministerialrat i. R. aus Bad Schwalbach, Geraldine Gabor-Dreyer, Romanistin aus Neuss, Dr. Rainer Hackel, Journalist, Prof. Martin Maria Krüger, Präsident des Deutschen Musikrats und Dr. Uta Ziegner, ebenfalls Journalistin und Musikwissenschaftlerin. Mit ihrer Entscheidung zeichnete die Jury zwei Künstler aus, die genau der Intention der Bad Hersfelder Preisvergabe entsprechen. Barbara Buffy debütierte im letzten Jahr bei den Bad Hersfelder Opernfestspielen als Carmen in der gleichnamigen Oper von Georges Bizet. Sie war mehrere Jahres festes Ensemblemitglied am Theater in Bremen und gastierte an den Häusern in Saarbrücken, Braunschweig, Flensburg, Ulm, Oldenburg, Coburg u. a. Nicole Meinhardt dagegen ist noch Master-Studentin mit Hauptfach Gesang an der Universität Halle-Wittenberg und es steht zu hoffen, dass auch ihr nach ihrem Studium eine große Karriere bevorsteht.

Die beiden Preisträgerinnen gaben anschließend eine Kostprobe ihres Könnens. Barbara Buffy sang eine Arie ihrer Partie als Amneris, der Königstochter. Nicole Meinhard präsentierte ihre Arie „Beim Männervolk“ aus „Così fan tutte“.

Zuvor begrüßte der Vorsitzende des Arbeitskreises für Musik e. V. Alf Rothe die Gäste in der Stiftsruine und dankte allen Mitarbeitern, Ehrenamtlichen, dem Land, dem Kreis und der Stadt Bad Hersfeld für die finanzielle Unterstützung sowie sämtlichen Sponsoren und Spendern. Anschließend sprach Bürgermeister Thomas Fehling ein Grußwort auch im Namen der städtischen Gremien. Er unterstrich die Bedeutung der Kunst als Notwendigkeit und menschliches Grundbedürfnis.

Staatssekretär Ingmar Jung vom hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst überbrachte Grüße von Ministerpräsident Volker Bouffier. Er betonte die Verpflichtung der Politiker Rahmenbedingungen für Kunst- und Kulturschaffende bereitzustellen und ihnen ausreichende finanzielle Mittel zur Verfügung zu stellen. Zugleich betonte er, dass die künstlerische Freiheit der Kulturschaffenden nicht eingeschränkt werden dürfe. Er dankte Siegfried Heinrich für seine sprichwörtliche Hartnäckigkeit. Die Zusammenarbeit mit den polnischen Chören habe dazu geführt, dass vielen dieser Sänger Bad Hersfeld zur zweiten Heimat geworden sei.

Psalmlesungen aus dem 112. und 34. Psalm mit der Bitte um Frieden hielten Weihbischof Prof. Dr. Karlheinz Diez aus Fulda und Pfarrer Paul Gerhard Künzel aus Alsfeld.

Prof. Dr. Dieter Bingen, Leiter des Deutschen Polen-Instituts in Darmstadt, erinnerte an das nunmehr seit 53 Jahren bestehende Wirken Siegfried Heinrichs zur Verständigung und Versöhnung durch Oper und Festspielkonzerte in Bad Hersfeld mit Mitwirkenden aus Polen. Er betonte, dass das Bekenntnis zu Einheit und Frieden in Europa heute notwendiger sei als je.

Der Sprecher des Kuratoriums „Oper in der Stiftsruine“ Prof. Dr. Dr. Klaus Malettke sprach über den Fall der Mauer vor fünfundzwanzig Jahren.

Musikalisch umrahmt wurde der Festakt vom Festspielorchester Virtuosi Brunenses unter Leitung des künstlerischen Direktors und Gründers der Opernfestspiele Prof. Siegfried Heinrich. Der stellvertretende künstlerische Direktor Karel Mitáš dirigierte die Ouvertüre zur Oper „Così fan tutte“. Unter Prof. Heinrich sang der Opernchor aus Mendelssohns „Elias“ das Soloquartett „Heilig, heilig ist der Herr Zebaoth“ sowie den Chor „Denn er hat seinen Engeln befohlen über dir“. Mit einem schwungvoll a cappella dargebotenen polnischen Volkslied bedankten sich sechs Sängerinnen der erstmals bei den Opernfestspielen mitwirkenden Oberstufenchöre aus Rybnik. Der Festakt endete mit dem Finale aus dem 2. Akt, bekannt als „Triumphmarsch“ , aus Verdis Oper „Aida“ dargeboten von Festspielchor- und Festspielorchester (Eva Naumann).  +++

X