Alles easy auf Hippiefestival

Patti SMITH begeistert beim Herzbergfestival - 12.000 feiern friedlich


Fotos: Anna Hauss und Robert Wienröder

03.08.2014 / BREITENBACH/H. - Auch der Freitag brachte dem Burg Herzberg-Festival strahlenden Sonnenschein. Die Arbeit war für die Fahrer der Traktoren beendet, weil der Schlamm soweit getrocknet war, dass alle Autofahrer selbständig das Gelände befahren konnten. Dadurch verkürzte sich auch die Wartezeit vor der Einfahrt, die am Mittwoch laut Mitarbeiter-Aussagen bis zu 17 Stunden, am Donnerstag noch bis zu 10 Stunden betragen hatte, auf weniger als eine halbe Stunde. Auf dem Gelände hatten sich zwischen Wagenburger und Kinderland, zwischen Lesezelt und Verkaufsständen alle lieb.



Musikalisch begann der Tag mit Okta Logue auf der Hauptbühne, die ein sehr atmosphärisches Indie-Rock-Konzert ablieferten, gefolgt von der zweiten Show von moe., diesmal akustisch. Tamikrest verbanden im Anschluss hypnotische Melodien mit Gitarrenrock und der Tradition des Tamasheq-Blues. Auch auf den anderen Bühnen gab es ein abwechslungsreiches Programm: Auf der Freakstage spielten Rosario Smowing aus Argentinien , deren Sänger sich als großer Entertainer zeigte, zunächst sein Publikum mit Witzen mitnahm, um es im nächsten Moment zu beleidigen und dann wieder ein „war doch nur ein Scherz“-Grinsen aufzusetzen. Um 18:00 folgte die Fuldaer Blues-Rock-Band Purple Rain um Gitarrist und Sänger Philipp Bölter, der das Konzert wie gewohnt an sich riss.

All das fühlte sich aber nur an wie das „Vorprogramm“ zum diesjährigen absoluten Highlight des Festivals: Zum Auftritt von Patti Smith um 20:15 auf der Hauptbühne. Als Patti Smith die Bühne betrat, war die Wiese davor so voll, wie es das Herzberg-Festival wohl noch nicht sehr oft erlebt hat. Beeindruckend war vor allem die Aura, die Patti Smith umgab und ihren Auftritt für ihre Fans allein durch ihre Anwesenheit zu einem gelungenen Fest machte. Gleichzeitig boten aber PoiL auf der Freakstage die unterhaltsamere und musikalisch wesentlich innovativere und anspruchsvollere Show; wenngleich man nicht davon sprechen kann, dass sie ihr „die Show stahlen“, schließlich war fast das gesamte Festival-Publikum vor der Hauptbühne versammelt.

Im Anschluss an Patti Smith folgte „The Crimson ProjeKCt“, einer Art musikalischer Hommage an die Band King Crimson, die rhythmisch viel Abwechslung bot und sehr auf lange und dichte Gitarrensoli fokussiert war. Den Abend beschlossen Six Nation auf der Freakstage mit einem energiegeladenen Party-Weltmusik-Mix aus Reggae, Ska und Cumbia. (Anna Hauss und Robert Wienröder) +++

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