OsthessenNews

Große Klänge in der Ruine

Die schönste Liebeserklärung der Welt und eine Treueprüfung: Start Opernfestspiele

von links: Diana Birkel, Wolfgang Kurt, Siegfried Heinrich, Eva Naumann, Hugo Wieg, Rainer Wenke, Karel Mitas, Johannes Wollrab, Eveline Jura, Markus Miesenberger, Nicole Reinhardt, Markus Fischer, Daniel Hirschel, Marcus Weishaar, Ira Jung, Antje Seifert, Renata von Trott zu Solz von links: Diana Birkel, Wolfgang Kurt, Siegfried Heinrich, Eva Naumann, Hugo Wieg, Rainer Wenke, Karel Mitas, Johannes Wollrab, Eveline Jura, Markus Miesenberger, Nicole Reinhardt, Markus Fischer, Daniel Hirschel, Marcus Weishaar, Ira Jung, Antje Seifert, Renata von Trott zu Solz

31.07.2014 / BAD HERSFELD - Die tragische Liebesgeschichte der Sklavin Aida ist in diesem Jahr bei den Bad Hersfelder Opernfestspielen das Opernereignis. Ein imposantes Bühnenbild mit fünf goldenen Sphinxen wird auf der großen Freilichtbühne der Stiftsruine zu sehen sein. Die Kostüme der etwa 100 Darsteller sind ebenfalls prachtvoll. Sie sind Leihgaben des Theaters Plauen-Zwickau, wo Regisseur Rainer Wenke als Gastregisseur wirkt. Seine Inszenierung legt großen Wert auf traditionelle Umsetzung und tut dies mit viel Fingerspitzengefühl sowie musikalischem Gespür, was vom Publikum bereits in den vergangenen Jahren (Carmen, Nabucco etc.) begeistert aufgenommen wurde. Seit der gefeierten Uraufführung in Kairo zählt „Aida“ zu einer der berühmtesten Opern überhaupt.

Besonders wegen des schmetternden Triumphmarsches, der imposanten Chöre und der feierlichen Tempelszenen wird sie vom Publikum geliebt und überzeugt auch Kenner aufgrund der feinsinnigen Musik des späten Verdi. Renommierte Solisten, ein großer Chor und das Festival-Orchester Virtuosi Brunenses musizieren unter der Leitung des künstlerischen Leiters der Opernfestspiele Prof. Siegfried Heinrich. Verdis großartige Musik macht die Oper nicht nur zu einem politisch brisanten und emotionalen Drama sondern auch zu einem musikalischen Meisterwerk.

Die öffentliche Generalprobe ist am Montag, dem 4. August, die Premiere am Mittwoch, dem 6. August. Weitere Vorstellungen gibt es bis zum 20. August jeweils an den geraden Tagen des Monats. Die Vorstellungen beginnen um 20.30 Uhr (Einlass ab 20.00 Uhr).


Aida für Kinder


Nach dem großen Erfolg vom letzten Jahr mit der Entführung aus dem Serail und Gunther Emmerlich gibt es auch in diesem Jahr wieder eine Kinderoper. In kindgerechter Form wird Daniel Hirschel, der auch den Text verfasst hat, Kinder ab sechs Jahren durch die Oper Aida führen. Dabei geht es um die schönste Liebeserklärung der Welt, darum wer diese Aida überhaupt war und warum sie als Sklavin verschleppt wurde. Auch um die Musik Verdis wird es gehen und selbstverständlich ist auch in der Kinderfassung der Triumphmarsch ein Höhepunkt der Handlung. Es singen und spielen die Künstler und das Orchester der Abendvorstellungen. Zwei Aufführungen sollen die jungen Zuschauer in die Welt der Oper einführen, die erste ist am Samstag, dem 9. August, die zweite am Sonntag, dem 17. August 2014, jeweils um 10.30 Uhr. Die Kinderfassung dauert etwa eine Stunde. Für Schüler kostet eine Vorstellung nur 5 Euro, für Erwachsene 10 Euro.


Cosi fan tutte – von der Widersprüchlichkeit und Vielschichtigkeit menschlicher Empfindungen

Die zweite Oper des Festspielsommers ist Mozarts „Cosi fan tutte oder die Schule der Liebenden“. In der bitterbösen Geschichte um eine Treueprüfung geht es um den persönlichen Umgang mit den Emotionen der Partner. Mozarts Librettist Lorenzo da Ponte entwarf eine Versuchsanordnung menschlicher Beziehungen und offenbart dabei tiefe Einblicke in die aus den Fugen geratene Gefühlswelt der verwirrten Liebenden. Musikalisch setzt Mozart die Grenzerfahrung vielschichtig mit Mitteln der Opera buffa um, aber er nimmt die Figuren auch in ihrem Leid ernst und deckt ihre wahren Gefühle auf. Zeitlos und allgemein gültig will Regisseur Hugo Wieg zeigen, wie verführbar und unvollkommen der Mensch doch ist. Entsprechend vollzieht sich die Handlung in einem den ganzen Bühnenraum umfassenden großen goldenen barocken Bilderrahmen. Dieser aber ist zerbrochen und kippt nach hinten. Die musikalische Leitung hat erstmals Karel Mitáš, stellvertretender künstlerischer Direktor der Bad Hersfelder Opernfestspiele. Öffentliche Generalprobe ist am 5. August, am 7. folgt dann die Premiere und weitere Vorstellungen gibt es an den ungeraden Tagen bis einschließlich 19. August 2014. Beginn ist auch hier 20.30 Uhr.

Der Arbeitskreis für Musik hat mit viel Hilfe von Ehrenamtlichen und dem überdurchschnittlichen Engagement der Mitwirkenden sowie mit finanzieller Förderung durch das Land Hessen, der Stadt Bad Hersfeld und dem Landkreis Hersfeld-Rotenburg zum 35. Mal zwei Opernproduktionen auf die Stiftsruinenbühne gebracht. Die Oper in der Stiftsruine wird von der Sparkassen-Finanzgruppe Hessen-Thüringen mit ihren Partnern und der Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen großzügig unterstützt. Die Vorverkaufszahlen bei Aida liegen bei ca. 50 %, die Zahlen bei Cosi fan tutte liegen mit 30 % etwas hinter den Erwartungen zurück. Die Nachfrage steigt aber, auch aufgrund des guten Wetters, so dass ein gutes Ergebnis angepeilt wird.

Karten gibt im Vorverkauf beim Arbeitskreis für Musik in der Nachtigallenstr. 7, Bad Hersfeld, Tel. 06621/506713 und -18 und an der Abendkasse. Weitere Informationen erhalten Sie über die Internetseite www.oper-hersfeld.de. Dort können Karten auch online gekauft werden.+++