Jubiläum: 25 Jahre Pfadfinderstamm

1989 aus der Taufe gehoben



15.07.2014 / NORDHEIM - Los ging es mit einer von den verschiedenen Pfadfindergruppen mit Liedern und Textbeiträgen rührig mitgestalteten Wortgottesdienstfeier in der Kirche St. Johannes. Die Leitung hatte Iris Will-Reusch, Pastoralreferentin und zugleich Stammeskuratorin der Nordheimer Pfadfinder. Will-Reusch, die eingangs die neue Stammeskerze segnete, hatte den Hahn mit seiner christlichen Symbolik in den Mittelpunkt des Gottesdienstes gestellt, wobei mit einem Augenzwinkern auch der Bezug zum „Nurdemer Linsegöger“ nicht fehlen durfte.



Vom Wetterhahn, über den die Jüngsten, die „Wölflinge“ eine ganze Reihe von Weisheiten gesammelt hatten, folgte der Brückenschlag zu der bekannten Stelle im Matthäus-Evangelium, in der Jesus in der Nacht vor seiner Kreuzigung Petrus prophezeite, dass dieser ihn als Freund noch vor dem morgendlichen Hahnenschrei dreimal verleugnen würde. Will-Reusch griff in diesem Zusammenhang den Hahn als Symbol für Wachsamkeit und Treue wie auch für Reue und Umkehr auf.

Auch die Pfadfindergesetze sind mit dem Symbol des Hahns eng verbunden, die Stammeskuratorin listete Tugenden auf, wie achtsam sein, mit wachen Augen und Ohren die Welt aufnehmen, offen aufeinander zugehen, sein Herz öffnen, helfen, wo Not ist und den Mut haben, zum Glauben und zur Herkunft zu stehen.

Das Federtier spielt in Nordheim augenscheinlich seit jeher eine große Rolle und das Hahn-Motiv findet sich vielerorts, wie die Pfadfinder mit einer Fotowand dokumentierten, u.a. gibt es in der Nähe der Kapelle auch einen Bildstock, der die Petrus-Geschichte aus dem Matthäus-Evangelium aufgreift. Und nicht zuletzt hat es in Nordheim mit dem Hahn noch eine ganz besondere Bewandtnis, die Schulrektor Egon Bauß näher erläuterte. Demnach wurden früher in dem Rhöndorf Linsen angebaut und im Dorbrunnen, dem „Linsenbrunnen“ gewaschen. Nach der Überlieferung heißt es, dass, um allzu naschsüchtige Hühner abzuhalten, des Abends und des Nachts ein wachsamer Hahn - der „Linsegöger“ - aufpassen und für Ordnung sorgen sollte. Schließlich war der Brunnen dann auch Treffpunkt für die weibliche und männliche Jugend des Dorfes, woraus den Nordheimern bis heute der Scherzname „Linsegöger“ anhaftet.

Christoph Simon vom Vorstand des Bezirks Genesis Nord der Diözese Würzburg in der Deutschen Pfadfinderschaft St. Georg (DPSG) ergriff zum Ende des Gottesdienstes das Wort, um den Nordheimer Pfadfindern zum Jubiläum zu gratulieren. Er überreichte kleine Präsente an Iris Will-Reusch und die beiden Stammesvorsitzenden Tanja Bohn und Katja Neugebauer. Dem Grußwort verbunden mit dem Wunsch auf ein weiteres gutes Miteinander schloss sich Karmen Wille vom befreundeten Stockheimer Stamm an, die ebenfalls eine Aufmerksamkeit mitgebracht hatte.

Nach dem Gottesdienst wurde auf dem alten Pausenhof der Schule gefeiert. Dort spielte das Gitarrenduo „String Time“ auf, für die Bewirtung der Besucher war mit verschiedenen Pfannengerichten und anderen Leckereien bestens gesorgt, zur späteren Stunde lockte eine Cocktail-Bar und dann war auch noch Lagerfeuerromantik angesagt. Im Schulhaus gab es eine kleine Ausstellung zur Geschichte des Stammes, der zu Pfarrer Weths Zeiten 1989 vom damaligen Pastoralreferenten Rainer Behr und Eltern der Kommunionkinder gegründet worden ist. Die mit einem Stammesquiz verbundene Ausstellung zeigte auch, wie vielseitig die gemeinschaftlichen Aktivitäten sind. Jugendfreizeiten, Zeltlager und verschiedenste Festivitäten zeugen vom regen Unternehmungsgeist der Nordheimer Pfadfinder.+++

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