Faszination ROT

100 Ferrari mit 60.000 PS touren durch Vogelsberg & Rhön



13.07.2014 / FULDA - Warum Maranello, wenn alljährlich im Juli dutzende Ferraristi in der Domstadt Fulda aufschlagen? Zum neunten Mal ist Osthessen wieder Zentrum des Phänomens Rot, zum neunten Mal veranstaltete das Hotel- und Kongresszentrum Esperanto das größte Ferrari-Treffen der Bundesrepublik.

100 Luxuskarossen, die meisten im typischen Ferrari-Rot, standen in der wohl teuersten Garage der Welt. Rund 25 Millionen Euro, 60.000 Pferdestärken und unzählige Kindheitsträume waren vereint. Die Liebhaber der italienischen Nobelmarke machten sich am Samstagmittag mit ihren Schätzchen bei herrlichem Wetter auf eine 203 Kilometer lange Tour durch Vogelsberg und Rhön. Von Fulda aus ging es in Richtung Lauterbach und ausgewählte Orte im Vogelsberg. Über Herbstein und Hosenfeld zog es die "Roten Teufel" zurück in den südlichen Landkreis Fulda - nach Neuhof, von wo es dann über die B 27 zum Boxenstopp in die Künzeller Q-Alm ging.

Nach einer Stärkung mit bayerischen Spezialitäten wie Brez’n und Leberkäs führte die Route durch die Teile der hessischen Rhön. Über Milseburg, Wasserkuppe und Ebersburg endete die rund sechs Stunden lange Ausfahrt wieder im Hotel Esperanto. "Unglaublich welche Resonanz diese Event mittlerweile erfährt", freute sich Organisator Martin Gremm über tausende Schaulustige und Fans an den Straßenrändern. "Das Ferrari-Treffen entwickelt sich zur Werbung für die Marken Rhön und Fulda und tut der Region einfach gut." Dem Positiven steht aber auch immer wieder Kritik gegenüber. "Umwelt und Naturschutz sind beeinträchtigt", sagen Gegner dieses Ferrari-Treffens.

Unfall überschattet Rhönrundfahrt

Fünf Polizeimotorräder und ein Schlussfahrzeug sorgten auf dem Rundkurs für Sicherheit und Ordnung im Fahrerfeld der Sportwagenfans. Dennoch kam es nahe Elters zu einem Unfall am Ende der Kolonne. Ein 63-jähriger Ferrari-Fahrer aus Lohfelden verlor die Kontrolle über seinen Boliden und landete im Straßengraben. Sein Beifahrer erlitt eine leichte Gesichtsverletzung. Er kam ins Klinikum. Dem Fahrer ist nichts passiert. "Unfallursache war ein Fahrfehler, das passiert. Zum Glück sah es schlimmer aus, als es letztlich war", berichtete Erwin Kreiss von der Polizeistation Hilders im Gespräch mit osthessen-news.de. "Ansonsten kann man den Ferraristi nur ein Lob aussprechen: absolut vorbildliches Verhalten. Alle waren diszipliniert." Gefährliche Situationen habe es nicht gegeben und die Verkehrssicherheit sei zu jeder Zeit eingehalten worden.

Auch bei der Event-Leitung war Aufatmen angesagt: "Viele Fahrer haben die Organisation und das Sicherheitsmanagement der Polizei in den höchsten Tönen gelobt. So ein Fehler kann passieren. Wir sind froh, dass der Unfall glimpflich ausgegangen ist", sagte Martin Gremm. Er sieht sich mit seinem Konzept bestätigt und feilt von Jahr zu Jahr am Programm. "Dieses Mal hatten wir Rennarzt Dr. Jens Oberländer dabei - und das hat sich bewährt. Bei dem Unfall war er schnell vor Ort und hat professionelle medizinische Hilfe geleistet."

Für das Ferrari-Treffen 2015 - der 10. Ausgabe - haben sich die meisten Sportwagenfans bereits angemeldet. "Es ist eine tolle Veranstaltung. Der Boxenstopp in der Q-Alm und diese Aussicht in der Rhön - einfach wunderschön", hieß es aus dem Fahrerlager. Gremm sagte dazu: "Wir wollen definitiv in die zehnte Auflage gehen, dann sogar einen Tag länger. Viele Fahrer haben sich schon angekündigt, leider können wir nicht mehr Ferraris händeln. 100 ist das Maximum." (Julius Böhm / Christian P. Stadtfeld). +++

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