NACHGEDACHT (79)
THEMA heute: "Kalt erwischt" - Gedanken von Christina LEINWEBER
13.07.2014 / NACHGEDACHT (79) -
Vor zehn Tagen habe ich von jemandem erzählt bekommen, dessen Auto zugeschlossen war und der Schlüssel dazu lag im Auto. Ausgesperrt. Mein Gedanke war: Ganz schön ärgerlich. Was macht man denn dann? Und: Wie kann denn so etwas überhaupt passieren? Tja, zehn Tage später war ich in genau derselben Situation: Auto zu, Schlüssel drin, Handy drin, Geld drin. Das hat mich ganz kalt erwischt. Mein Puls wurde immer höher, nach Fluchen und vergeblichem Türziehen bin ich los gerannt.
Gleich neben dem Parkplatz war ein Getränkemarkt. Dort die Situation geschildert, dann um das Telefon gebeten, Handynummern gewählt, die mir eingefallen sind, und um Hilfe gerufen. Klar, irgendwann sollte jemand kommen und mir den Ersatzschlüssel geben können, allerdings war ich etwa zwanzig Minuten allein mit dieser vergeblichen Situation. Und nur ein Gedanke schwebte mir im Kopf: Eigentlich dachtest du, so etwas passiert dir selbst nicht.
So kommt es also im Leben, Unerwartetes passiert, das man selbst für sehr unwahrscheinlich hielt. Was ist dann noch sicher im Leben? Sicher ist, dass man nichts weiß. Die Zukunft ist nicht unser, aber die Gegenwart. Und wenn wir dann in einer außergewöhnlichen Situation stecken, kommt es einzig und allein auf unsere Kompetenz an, damit umgehen zu können. Ich bin Hilfe holen gegangen, die Hilfe kam dann auch - auch wenn es kurz gedauert hat. (Christina Leinweber) +++
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