EXKLUSIV

Neues zur SÜDLINK-Mega-Strom-Trasse - Biosphärenreservat im Weg



04.07.2014 / REGION - Neue Entwicklung im Südlink-Projekt. Die geplante Mega-Strom-Trasse von der Nordsee nach Süddeutschland verläuft durch Osthessen. Das ist sicher. Aber im Landkreis Fulda und vor allem an der hessisch-bayerischen Landesgrenze wird sich der Verlauf ändern. Das erfuhr osthessen-news.de EXKLUSIV in Berlin. Der Grund: nach den aktuellen Planungen würde die Stromtrasse durch das Biosphärenreservat Rhön verlaufen. Das geht nicht. Und deshalb arbeiten Tennet-Chef Lex Hartmann und sein Team bereits an neuen Plänen.



Am 12. Juni dieses Jahres hat die Unesco einer Erweiterung des Biosphärenreservats Rhön im Dreiländereck Thüringen, Hessen und Bayern zugestimmt. Damit vergrößert sich der Flächenanteil im Freistaat Bayern um fast die Hälfte. Künftig gehören zum Biosphärenreservat Rhön 22 weitere bayerische Gemeinden, darunter Bad Kissingen, Bad Neustadt, Mellrichstadt und Hammelburg.

Aufgrund dieser neuen Entwicklung wird sich die Leitung vermutlich im Fuldaer Land weiter nach Westen, eventuell in den Main-Kinzig-Kreis, verschieben. "Der tatsächliche Verlauf ist noch reine Spekulation", sagte Bundestagsabgeordnete Birgit Kömpel (SPD) zu osthessen-news.de. Sie steht, wie auch ihr Fuldaer CDU-Kollege MdB Michael Brand, im ständigen Austausch mit dem Betreiber Tennet. "Schon früh habe ich den Beziehungen mit der Fuldaer Kreisspitze hergestellt", so Brand. Er betonte: "Gerade solche Energietrassen, die Strom durch die Region, aber nicht in die Region führen, müssen in einer landschaftlich einzigartigen Region wie dem Landkreis Fulda mit Sensibilität und Offenheit angegangen werden."

Über die 800 Kilometer lange Strom-Trasse soll Windstrom von Nord- nach Süd-Deutschland transportiert werden. Doch der Widerstand gegen das größte Netzausbauprojekt der Energiewende ist groß. Frühestens Ende September Anfang Oktober steht der Südlink-Verlauf fest, hieß es. Deshalb sieht Kömpel jetzt noch keinen Sinn darin, Bürgerinitiativen zu gründen. (Christian P. Stadtfeld). +++



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