"25 Jahre Innerdeutsche Grenzöffnung"

Exponate des Geschichtsvereins bereichern Ausstellung

Im Untergeschoss der Stadtbücherei Schweinfurt findet bis zum 26. Juli die Ausstellung 25 Jahre Grenzöffnung statt. Im großen Rahmen wurde diese am Montagnachmittag eröffnet.

01.07.2014 / BAD KÖNIGSHOFEN - "25 Jahre Innerdeutsche Grenzöffnung" - so ist eine Ausstellung in der Stadtbücherei Schweinfurt überschrieben. Konzipiert wurde sie vom Hauptzollamt in Schweinfurt, gemeinsam mit dem Verein für Heimatgeschichte im Grabfeld (Bad Königshofen), dem Zweiländermuseum Rodachtal und dem Fränkischen Freilandmuseum Fladungen. Ein Stück Original-Grenzzaun, ein nachgebauter Wachturm oder auch ein DDR-Grenzpfahl erinnern an eine Vergangenheit, in der Deutschland geteilt war. "Kalter Krieg herrschte damals," wie Jürgen Hartlich, Präsident der Bundesfinanzdirektion Südost Nürnberg, bei der Eröffnung sagte.



Sein Dank galt dabei vor allem den Leihgebern, die authentisches Material aus der Vergangenheit zur Verfügung stellten. Wichtig waren ihm aber auch die Zeitzeugen, darunter natürlich ehemalige Beamte des Zollkommissariates Bad Königshofen. Sie waren es denn auch, die bei der Ausstellung selbst präsent waren und in der einstigen Zöllneruniform durch die Ausstellung führen. Diese Erinnerungen der Beamten, die an der einstigen Zonengrenze Dienst taten, sei wichtig, weil diese Zeit in Vergessenheit geraten droht, sagte Regierungsrätin Franziska Schubert vom Hauptzollamt Schweinfurt.

Viele Erinnerungen werden denn auch wach, wenn man im Untergeschoss der Schweinfurter Bücherei die einstige, im Kleinformat nachgebaute Grenzanlage, einen Wachturm oder auch den einst bekannten DDR-Grenzpfahl sieht. Auch wenn dies nur nachgebaute Objekte sind, sind sie für die Besucher sicherlich beeindruckend. Dies gilt aber auch für weitere Exponate, die der Verein für Heimatgeschichte zur Verfügung gestellt hat. Dazu gehören Uniformjacken ehemaliger DDR-Soldaten aber auch Zeitungsausschnitte, Warnhinweise an der einstigen DDR-Grenze. Hinzu kommen die Berichte über das Zollkommissariat Bad Königshofen, in der einstigen Heimatzeitung "Bote vom Grabfeld", Heute Mainpost-Königshöfer Zeitung..

Besonders beeindruckend ein Modell, das einst am Bayernturm bei Zimmerau zu finden war, wie sich Kreisheimat- und Archivpfleger Reinhold Albert, beim Rundgang erinnert. Es zeigt eine bedrohliche Grenze mit Stacheldrahtzaun, Zaunanlagen und dem Hinweis "Vorsicht Minen - Lebensgefahr." Dahinter auf einer Anhöhe Wachtürme aus Holz, sowie weitere Absicherungsmaßnahmen und den Kolonnenweg. "Es war eine lebensgefährliche Grenze," sagten die Zöllner in Erinnerung an ihren Grenzdienst.

Dass diese Ausstellung zustande kam ist, nach den Worten des Präsidenten, aber auch und vor allem den Zollbeamten selbst zu verdanken, die sich hier engagiert haben. Sie bringen ihr Wissen mit ein und habe auch so manches Exponat aus vergangener Dienstzeit mit ausgestellt. Da gibt es zum Beispiel die Passierscheine ebenso zu sehen, wie den Hinweis auf das alles, was man bei einem Besuch in die DDR einführen durfte. Die Ausstellung des Hauptzollamtes ist in diesem Jahr der Beginn weiterer geplanter Ausstellungen und Veranstaltungen zu "25 Jahre Grenzöffnung." Dazu gehört vor allem eine Präsentation des Vereins für Heimatgeschichte im Grabfeld in den Museen Schranne in Bad Königshofen, die unter dem Titel steht: "Es war einmal die DDR - 25 Jahre Grenzöffnung und 25 Jahre Wiedervereinigung." Hinzu kommen Grenzführungen und Angebote des Landkreises, sowie der Kirchen.+++hf





X