Traditionelles Fest bei über 30 Grad

Mit Sonnencreme zum heiligen Bonifatius - 7.000 Pilger - VIDEO

Aus allen teilen des Bistums kamen die Wallfahrer
Fotos: Anne Baumann

10.06.2014 / FULDA - Herrlicher und gefährlicher zugleich hätte das Wetter am Pfingstmontag nicht gewesen sein können: über 30 Grad und dazu die pralle Morgensonne hingen über dem Fuldaer Domplatz, auf dem sich zum traditionellen Bonifatiusfest rund 7.000 Gläubige versammelt hatten. Bereits in den frühen Morgenstunden machten sich die ersten Wallfahrer aus den den Pastoralverbünden und Pfarreien des Bistums in Begleitung von Blaskapellen auf den Weg in Richtung Domplatz, um dem Heiligen Bonifatius zu gedenken und seine Grabstätte zu besuchen.



Rund um den feierlichen Gottesdienst der ab 09.30 Uhr vor dem Fuldaer Dom abgehalten wurde, waren 30 Malteser im Einsatz, um die Pilger bei der Hitze und der direkten Sonneneinstrahlung zu begleiten. "Wir hoffen, dass die Leute so vernünftig sind und sich hauptsächlich im Schatten aufhalten, vor allem das ältere Publikum", so der Malteser Einsatzleiter Ronny Helmer. Die meisten Stühle waren in der Mitte des Platzes aufgestellt und damit der direkten Sonne ausgesetzt. So halfen sich einige Pilger mit Sonnenschirmen, Hüten und jeder Menge Wasser, das auch von den Helfern des Bistums verteilt wurde.

Auch Bischof Heinz Josef Algermissen hat sich über das Wetter Gedanken gemacht: "Der Kontrast zum letzten Jahr ist groß - letztes Jahr war es bitterkalt, heute ist es so heiß. Mal sehen, wie wir besser überleben. Wir müssen viel trinken." Die Wallfahrt als solche sei trotz der Wetterumstände vor allem in diesem Jahr wieder beliebter. In den vergangenen Bonifatiuswallfahrten kamen immer weniger Pilger, erst in diesem Jahr ist die Zahl wieder gestiegen. "Der Glaube ist bei Vielen noch da. Sich nach mühseligem Wege hier zu treffen, zu erholen und das Fest zu feiern steht analog zu unserem Lebensweg", so Algermissen.

Dass es für ein wirkliches missionarisches Christsein eines authentischen, gelebten Glaubens bedürfe, unterstrich der Bischof von Trier, Dr. Stephan Ackermann, am Pfingstmontag vor den Wallfahrern anlässlich der Eröffnung der traditionellen Bonifatiuswallfahrten. Am Beispiel einer Frau, die gläubig an einem Gottesdienst teilnahm und dadurch einen dem Glauben fernstehenden Journalisten zutiefst berührte, hob der Gast von der Mosel hervor: „Bonifatius hat machtvoll den christlichen Glauben verkündet – doch das allein ist zu wenig, weil es zu selten ist. Es braucht solche Apostel des Alltags, die hingebungsvoll und absichtslos ihren Glauben leben."

Da der eigene Glaube auch Zweifel kenne, sei es umso wichtiger, wie die an diesem Tag in Fulda versammelten Pilger für den eigenen Glauben Zeugnis abzulegen. „Entscheidend ist, dass uns die tiefe Überzeugung trägt, dass Gott uns beim Namen gerufen, dass Jesus uns Freunde genannt und erwählt hat", betonte Ackermann.Das Vorbild des heiligen Bonifatius werfe die Frage nach der missionarischen Kraft unseres eigenen Glaubens auf, der müde geworden zu sein scheine, hatte der Trierer Bischof in seiner Festpredigt hervorgehoben. (ba/ pm) +++

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