NACHGEDACHT (75)

Authentisch sein ist angesagt - Gedanken von Christina LEINWEBER



08.06.2014 / NACHGEDACHT (75) - Zu Unrecht beschuldigt werden - man hat etwas nicht getan - dennoch bekommt man es vorgeworfen. Das ist äußerst unangenehm, mir ist es letzte Woche passiert. Ich war es nicht, habe mir aber trotzdem eine Anschuldigung gefallen lassen müssen. Natürlich hat mich diese Situation besonders verärgert, aber dennoch habe ich daraus gelernt.

Ich konnte es zum einen beweisen, dass ich es nicht war. Aber zum anderen war der Nachgeschmack bitter. Man versucht, sich rechtzufertigen. Wäre es mir nicht gelungen, alles klar zu stellen, hätte das an meiner Authentizität gekratzt. Wenn man beschuldigt wird, ist auch immer die eigene Glaubwürdigkeit infrage gestellt.

Authentisch sein - bedeutet ehrlich, echt auftreten. Worte und Taten werden ernst genommen - als Person wird man für voll genommen. Ich denke, man kann kann nur glaubwürdig wahrgenommen werden, wenn man sich zur Devise macht, auch wirklich ehrlich zu sein. Ehrlich währt am längsten. Dann kann man sogar auch einmal zu Unrecht beschuldigt werden und es mit der eigenen Ehrlichkeit wieder aus der Welt schaffen. Allerdings ist die Authentizität desjenigen, der mir die Schuld in die Schuhe geschoben, erst einmal infrage gestellt. (Christina Leinweber)


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ZUR PERSON: Christina Leinweber, 1988 geboren in der osthessischen Bischofsstadt Fulda, neun Jahre katholisch-private Schulausbildung – so war der Weg zum Theologiestudium für sie vorbestimmt und beschlossen. Es ging dann für vier Jahre Studium in die nächste Bischofsstadt Paderborn - hat inzwischen ihr 1. Staatsexamen in der Tasche und ist seit Anfang November 2013 im Schuldienst des Landes Hessen. Ihre Tätigkeit als Kolumnistin bei osthessen-news.de möchte sie auch in Zukunft fortsetzen. Sie selbst bezeichnet sich als liberal-theologisch und kommentiert (seit 75 Wochen) in der Serie "NACHGEDACHT" Dinge des Alltags aus ihrer persönlichen Sicht. +++

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