Verjüngungskuren bei den Wallfahrten
Traditionelle Männerwallfahrt: Mit 402 Teilnehmern größter Pilgeranteil
02.06.2014 / BAD KÖNIGSHOFEN - Mit 402 Teilnehmern hatte die traditionelle Männerwallfahrt von Bad Königshofen in den oberfränkischen Wallfahrtsort Vierzehnheiligen in diesem Jahr wieder dem größten Pilgeranteil. Seit 1994 ist Engelbert Brüger Wallfahrtsführer und er hat festgestellt, dass die Wallfahrt wieder Jüngere, im Alter zwischen 20 und 35 Jahren anzieht. "Das ist erfreulich und gibt auch Mut solch eine Wallfahrt weiter zu führen." Wie schon in den vergangenen Jahren war der Grombühler Pfarrer Josef Treutlein, ein gebürtiger Bad Königshofener, der geistliche Begleiter, gemeinsam mit Diakon Engelbert Ruck aus Oberessfeld. Ab Seßlach kam dann auch noch Kaplan Stefan Beetz dazu, der am Abend mit den Pilgern in die Basilika Vierzehnheiligen einzog."Es war herrliches Wallfahrerwetter... nicht zu kalt und nicht zu warm... sehr gut zu laufen... kein Regenschauer.... es war wieder ein Erlebnis... wer einmal dabei war, kommt immer wieder." So die Aussagen von Wallfahrern, die am Sonntagabend zurück kehrten und in Bad Königshofen von den Familienangehörigen, Freunden und Bekannten empfangen wurden.
Sie alle haben einen Gewaltmarsch hinter sich und erfüllten wieder ein Gelübde, das Kriegsteilnehmer im Zweiten Weltkrieg machten und das bis heute von den Männern aus Bad Königshofen, dem Thüringer Land, ja dem gesamten Landkreis Rhön-Grabfeld weiter getragen wird. Traditionell wurde das Vierzehnheiligenlied gesungen und zum Abschluss das Frankenlied.Mit Klaus Wehe hatte man auch wieder einen Arzt dabei, der allerdings nicht zum Einsatz kam, sagte Wallfahrtsführer Engelbert Brüger. "Es ist alles gut, ja hervorragend gelaufen und es gab keinerlei Zwischenfälle." Im Wallfahrtsgottesdienst ging Pfarrer Josef Treutlein auf das "Lied der Freude ein..." ein Lied, das die Wallfahrer immer dann singen, wenn sie in die Basilika eingezogen sind. Er erinnerte in seiner Predigt daran, dass solch eine Wallfahrt ebenfalls die Gemeinschaft fördert und das sei wichtig und richtig. Am Tag nach Christi Himmelfahrt waren die Pilger aufgebrochen und erreichten am gleichen Abend die Basilika in Vierzehnheiligen. Zurück ging es auf zwei Etappen, wobei in Seßlach übernachtet wurde. Der vorletzte Halt war gegen 17 Uhr in Aub im Grabfeld, von wo die Wallfahrer Richtung Bad Königshofen eine knappe Stunde später aufbrachen.
Die Geschichte der Wallfahrt von Königshofen nach Vierzehnheiligen geht weit zurück. Schon vor mehr als 100 Jahren pilgerten Königshöfer zur Basilika nach Vierzehnheiligen. Die erste große Kriegerwallfahrt von Königshofen nach Vierzehnheiligen fand im Jahre 1920 unter Führung von Wagnermeister Johann Säum statt. In einer Chronik von Vierzehnheiligen aus dem Jahre 1938 wird hierüber berichtet: „Es war ein imposanter Anblick, als im Frühjahr 1920 die Krieger von Königshofen im Grabfeld, über 200 an der Zahl, unter den Klängen einer Musikkapelle mit Gebet und Gesang in die Basilika ihren Einzug hielten, lauter stämmige Männer in „Feldgrau." Auch in den Jahren 1921 und 1922 fanden Kriegerwallfahrten statt. Die erste Männerwallfahrt nach dem Zweiten Weltkrieg fand am 25. Mai 1946 statt. Ab diesem Zeitpunkt beginnen die Eintragungen in einer Wallfahrerchronik. Etwa 120 Männer aus Königshofen und dem Grabfeld beteiligten an der ersten Wallfahrt 1946 Damit begann der eigentliche Aufschwung, die zum Dank für Gottes Hilfe und die Fürbitte der heiligen Nothelfer für die Heimkehr aus dem Krieg und Gefangenschaft versprochen wurde.