Europawahl

"CDU-Erdrutsch" verhindert wohl EU-Ticket für ZIEGLER-RASCHDORF - VIDEO

CDU-Spitzenkandidat Thomas Mann und die Fuldaer Kandidatin Margarete Ziegler-Raschdorf.
Alle Fotos: Christian P. Stadtfeld

26.05.2014 / FULDA - Sie hat gezittert und gehofft, war dann kurz vor Mitternacht am Sonntagabend in Wiesbaden aber realistisch: "Das wird nichts mehr." Margarete Ziegler-Raschdorf (62) aus Fulda hat Ambitionen auf einen Sitz im Europaparlament. Auf der Liste der Hessen CDU steht sie auf Platz drei. Mit einem Quäntchen Glück hätte es klappen können. Die Ergebnisliste traf kurz nach 23 Uhr ein. "Es ist alles noch ganz frisch. Über die Sitzverteilung weiß man noch nichts", sagte die osthessische Kandidatin zu ON. Die CDU - so das vorläufige amtliche Endergebnis - kam in Hessen auf 30,6 Prozent. Das sind 5,8 Prozentpunkte weniger als bei der Europawahl 2009. Es ist nur ein hauchdünner Vorsprung zur SPD (30,3 Prozent).



Zusammen mit dem hessischen EU-Spitzenkandidaten Thomas Mann, Parteifreunden, Funktionären, Freunden und ihren drei Söhnen (Julius, Steffen und Max) verfolgte die 62-Jährige mit großer Spannung verschiedene Live-TV-Sendungen zur Wahl im Alfred-Dregger-Haus. Mehrmals klingelte ihr iPhone. Ständig gab es neue Ergebnisse, Prognosen und Kommentare. Ministerpräsident und CDU-Landesvater Volker Bouffier war in Berlin und stand mit den Freunden in Wiesbaden in telefonischem Kontakt.

CDU-Generalsekretär Manfred Pentz sagte zu osthessen-news.de: "Wir haben unser Ziel erreicht. Wir sind die stärkste Partei in Hessen." Die Christdemokraten hätten einen "ordentlichen Wahlkampf" geführt - "Margarete Ziegler-Raschdorf hat uns vor allem im Bereich Osthessen sehr stark unterstützt", erklärte Pentz und machte aber auch deutlich: "Im Gesamtergebnis haben wir uns mehr für Hessen mehr gewünscht."

Der große Jubel blieb in der Landeshauptstadt aus. Denn selbst Hochburgen wie Fulda haben, trotz höherer Wahlbeteiligung als vor fünf Jahren, vergleichsweise schlecht abgeschnitten. "Es ist wie ein Erdrutsch", sagte Ziegler-Raschdorf und sprach von einem "regelrechten Paradigmenwechsel". Ein Ergebnis unter 50 Prozent hätte sie absolut nicht erwartet. Auffällig: die treuen Wähler vom Land haben ihr Kreuzchen bei der CDU gesetzt, in der Stadt war die Zustimmung eher schwach. "Wir müssen das Ergebnis analysieren und daran arbeiten", kündigte die Fuldaerin an.

In der Nacht von Sonntag auf Montag wurde in Wiesbaden aber trotz allem erst einmal gefeiert: in der Coyote-Bar mitten in der Innenstadt. Das "nette Beisammensein", wie Ziegler-Raschdorf berichtete, ging bis 3 Uhr morgens. Für die Fuldaer Politikerin geht jetzt der Alltag weiter. Sie will sich auch zukünftig für ein "modernes Europa" engagieren und bleibt auch Beauftragte der hessischen Landesregierung für Heimatvertriebene und Spätaussiedler. (Christian P. Stadtfeld). +++

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