Wassertankspende für Uganda
Mehrgenerationentag der Kolpingfamilie Großentaft
23.05.2014 / EITERFELD -
Zum vierten Mehrgenerationentag der Kolpingsfamilie Großentaft trafen sich über 90 Mitglieder und Freunde im Alter von sieben Monaten bis 87 Jahren. Vor einigen Jahren entstand in der Kolpingjugend die Idee, einmal im Jahr alle Altersgruppen der Kolpingsfamilie einzuladen und bunt durcheinander zu würfeln. Heute ist diese Idee zu einer Erfolgsgeschichte geworden.
„An diesem Tag spürt man, dass Kolping eine lebendige Gemeinschaft ist" erzählt Hermia Weißmüller, die die inhaltliche Leitung des Tages hat. „Wir haben hier eine Veranstaltung geschaffen, an der ein Kleinkind genauso teilnehmen kann wie ein alleinstehender Senior." Da die Kolpingsfamilie Großentaft schon seit vielen Jahren ein Aidswaisenprojekt des Kolpingwerks in Uganda unterstützt, war das Thema des Tages in diesem Jahr: „Wir bauen an der Einen Welt."
Kolpingschwester Monika Unverricht aus Hochheim am Main war mit ihrer Familie zu Gast und erzählte in Wort und Bild von ihrer Reise nach Uganda. Im Winter konnte sie sich vor Ort in Mityana/Uganda bei der Kolping-Projektleiterin Margret Kawooya über den aktuellen Stand der Projekte informieren. Als Dank für die jahrelange Unterstützung überreichte sie eine Holzfigur als Geschenk von Margret Kawooya an die Kolpingsfamilie Großentaft.
Besonders wichtig sind die Wassertankprojekte in Mityana, da es dort noch keine zentrale Wasserversorgung gibt. Eine Familie, die einen Wassertank bekommt, muss nicht mehr jeden Tag bis zu drei km zur nächsten Wasserstelle laufen, sondern kann diesen an die Dachrinne anschließen und bis zu 2.000 Liter Regenwasser sammeln. Dies ist eine enorme Verbesserung der Lebensqualität. Als konkretes Ergebnis des Tages sammelte die Kolpingsfamilie Großentaft Spenden in Höhe von 290,00 Euro, um so einer Familie einen Wassertank zu finanzieren; eine Familie weniger, die schon morgens mit kleinen Kindern sich auf den Weg machen muss zur nächsten Wasserstelle.
Im Reisebericht der Familie Unverricht war zu hören, wie ungewöhnlich es im Straßenverkehr in Uganda zugeht. Das Transportmittel einer mehrköpfigen Familie ist normalerweise das Motorrad und es kann schon mal passieren, dass ein Motorrad vorbeifährt, an dem ein lebendiges Schwein festgebunden ist. Die Autos sind vollgestopft mit Menschen und wie sich das anfühlt, durften die Teilnehmer in der Aktion nachspüren: Wie viele Leute gehen in einen Passat? 20 Leute im Alter von drei bis 74 Jahren schafften es, den Passat zu füllen.
Ein weiteres afrikanisches Land, Ghana, stand im Mittelpunkt des Workshops „Fairer Handel – am Beispiel Schokolade", vorgestellt von der Kolpingjugend „Juko".Zunächst einmal wurde anschaulich an Hand von Bildern die Kakaoverarbeitung und Schokoladenproduktion erklärt. „Wohin geht das Geld, was wir für unsere Schokolade bezahlen?" wurde im nächsten Schritt vermittelt. Bei kommerziell gehandelter Schokolade bleibt sehr viel Geld bei Zwischenländern hängen.Bedenkt man, dass 90 Prozent der Bauern in Westafrika von der Produktion von Kakao abhängig sind, zeigt es sich, wie wichtig es ist, dass sie faire Preise für ihre Produkte bekommen. Hier setzt der Faire Handel ein, es gibt keine Zwischenhändler und die Kakaoproduzenten bekommen faire Preise garantiert.
Nach einem Quiz, wo die Teilnehmer ihr Wissen über den Fairen Handel testen konnten, folgte ein weiterer spannender Reisebericht mit Bildern. Der 19-jährige Lukas Krieg erzählte von seinem 6 monatigen Aufenthalt in Ghana und seiner Arbeit in einer Drogenentzugsklinik. Tief beeindruckt wurden von den Teilnehmern viele Fragen gestellt und man konnte sich kaum losreißen. Den Geschmack Afrikas konnten die Teilnehmer bei frittierten Kochbananen kennenlernen und natürlich wurde auch Schokolade angeboten.
Zum Abschluss des Tages bedankte sich Hermia Weißmüller ganz herzlich bei der Familie Unverricht, die den weiten Weg aus Hochheim auf sich genommen hatte, um ihre Erfahrungen aus Uganda weiterzutragen und bei allen Helfern, die diesen Tag ermöglicht hatten. „Eine- Welt-Familie, lebendig und stark" erklang es zum Schluss beim Singen des neuen Kolpingliedes und so hatten die Teilnehmer auch diesen Tag erlebt.+++