Film: „Das geht uns alle an"
Bürgerversammlung rechnet mit Windparks ab
Fotos: als
16.05.2014 / IMMICHENHAIN -
Der Ortsbeirat von Immichenhain (Schwalm-Eder-Kreis) hatte zu einer Informationsveranstaltung zum Thema Windenergie - Für und Wider eingeladen. Die Versammlung mit über 150 Besuchern avancierte zur inhaltlichen fachlichen Abrechnung über Windparks und Windkraftanlagen Windenergie auf breiter Front. Bereits im Februar diesen Jahres fand eine eine ähnliche Veranstaltung im Schützenhaus Hattendorf statt (ON berichtete darüber). In der Diskussion war schon damals die Rede von einem weiteren Windpark im Bereich Immichenhain. Und genau dieser Sachverhalt ist eingetreten. In der Gemarkung Immichenhain soll ein Windpark gebaut werden (siehe Hintergrund).
Ortsvorsteher Michael Kurz hatte zu Beginn deutlich gemacht, dass Windenergie und Windkraft ein sehr komplexes Thema ist und man seitens des Ortsbeirates daher eine solche Veranstaltung für richtig erachte. Sozusagen zur Einstimmung auf das, was mit dem Bau von Windkraftanlagen alles passieren kann oder passiert, was möglicherweise die Lebensqualität ganz erheblich beeinträchtigt, was zu gesundheitlichen Schäden führen kann oder führt, wurde ein Film gezeigt mit Titel: „Das geht uns alle an!". Ein Film, der von Roland Surrey und Katja von Lipinski im Vorfeld der Erstellung von Windkraftanlagen im Bereich der Stadt Laubach gedreht wurde. Auch die Referenten Dirk Hofmann (Freienseen) und Dipl.-Ing. Ralph Schmidt (Schotten) wiederholten im Grunde genommen ihre Vorträge aus der Veranstaltungen in Hattendorf und riefen dazu auf, genau hinzuschauen, was passiert und vor allem was nicht passiert. – Aus direkten Erfahrungen berichteten Anwohner aus Rixfeld und Ruhlkirchen.
Windkraft - Technik und Wirtschaftlichkeit
Die Windenergie ist gescheitert. Das waren die Schlagworte von Dr. Dipl.-Ing. Detlef Ahlborn. Schwere Kritik kam aus seinem Munde. Und er belegte diese Kritik an der gesamten Energiewende auch konsequent mit Zahlen und Fakten. Strom aus Windenergie macht derzeit nur 1,2 Prozent des Gesamtbedarfes von Strom aus. Und wenn man sich auch noch so anstrenge, eine Steigerung um 100 Prozent erreichen möchte, heiße das nur 2,4 Prozent – und das ist kaum messbar, zeigte Dr. Ahlborn anhand von Grafiken auf. Die besagte Energiewende ist keine Energiewende, sondern eine Stromwende. Der durch Windkraft und Solaranlagen gesicherte Strombedarf liege bei Null; mit Windkraft wird auch kein Beitrag zum Klimaschutz geleistet.
Die Energiewende sei schon lange gescheitert, sagte Dr. Detlef Ahlborn zum Ende seiner umfangreichen Ausführungen. Dabei zitierte er Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD), der vor Vertretern der Wirtschaft in Kassel am 17.4.2014 (!) u.a. gesagt habe: „Die Wahrheit ist, dass die Energiewende kurz vor dem Scheitern steht". Die Wahrheit ist, dass wir auf allen Feldern die Komplexität der Energiewende unterschätzt haben". Der Satz von Reinhold Messner Alternative Energiegewinnung ist unsinnig, wenn sie genau das zerstört, was man eigentlich durch sie bewahren will: Die Natur" beendet das Referat.
Es gab großen Applaus für diesen Vortrag. Auch von Landrat i.R. Rudolf Marx (Romrod), der in einem eigenen Statement verdeutlichte, dass er für Klimawandel und erneuerbare Energien sei, aber 50 Jahre Atomkraft hätten nicht so viel Schaden angerichtet wie zehn Jahre Windkraft in der Landschaft des Vogelsbergkreises und bei dem Menschen. Eine Energieform, die unsere Natur zerstört, darf es nicht geben, so Marx weiter. Auch Bürgermeister i.R. Georg Keil (Ottrau) ging hart ins Gericht mit dem Thema Windkraft und wies auf die gesundheitlichen Schäden durch Infraschall bei den Menschen hin. (als) +++