Abrissbirne statt Obstler
Ex-Gaststätte "Grüne Au" bald weg - GRÜNE "trauern"

05.05.2014 / FULDA -
"Ist Fulda hässlich? - Nein, aber wir arbeiten dran..." - Mit diesem Zitat beendete der Fuldaer Heimatforscher und stellvertretende Vorsitzende des Denkmalbeirates, Michael Mott, ein Treffen der Grünen vor der ehemaligen Gaststätte "Grüne Au". Das Gebäude - es stammt vermutlich aus dem 12. oder 13. Jahrhundert und wurde nach einem unmittelbaren Scheunenbrand im 19. Jahrhundert renoviert - steht vor dem Abriss. Die Räume sind längst geräumt, in der Kneipe und der benachbarten Metzgerei gibt es schon lange nichts mehr. Es wird einem neuen Wohnkomplex weichen.
"Ganz Fulda ist eine Grüne Au", sagte Mott zu den Vertretern von Bündnis 90/Die Grünen und einigen Nachbarn der ehemaligen Grünen Au. So würden in naher Zukunft einige weitere historische Gebäude der Abrissbirne weichen müssen - oder wurden in den vergangenen Jahrzehnten durch hässliche Neubauten ersetzt.
Mott war auf Einladung der Fraktion gekommen und ließ seiner Enttäuschung freien Lauf. Er bestätigte, dass der Denkmalbeirat in seiner Sitzung im Dezember 2013 einstimmig gegen den Abriss der Grünen Au gestimmt habe. Er hatte die Sitzung geleitet, da der Vorsitzende des Denkmalbeirates nicht mit abstimmen durfte - Manfred Reith ist im Architekturbüro Reith+Wehner in das Projekt involviert.
Das Zitat vom Anfang dieses Artikels stammt übrigens aus der aktuellen Ausgabe des Stadtmagazins "Domspatz", welches sich ebenfalls mit diesem Thema beschäftigt. "Es hat mir so gut gefallen, deshalb will ich heute damit schließen", sagte Mott zur "Trauergemeinde".
Lesen Sie zu diesem Thema auch den Hintergrund-Bericht unserer osthessen-news-Redakteurin Carla Ihle-Becker. (Hans-Hubertus Braune) +++