In der Dunkelheit brannte ein Licht
Osterfeuer auf dem Marktplatz

Fotos: Marion Eckert
22.04.2014 / BAD NEUSTADT - Dunkel war es noch als sich die ersten Menschen gut zwanzig Minuten vor fünf Uhr am Morgen des Ostersonntags auf dem Bad Neustädter Markplatz versammelten. Vereinzelte Gespräche, die jedoch verstummten, als das Osterfeuer entzündet wurde und sich Dekan Dr. Andreas Krefft und sein evangelischer Kollege Dekan Dr. Matthias Büttner zum Osterfeuer stellten. „Schön, dass wir gemeinsam diese Osternachtsfeier beginnen“, begrüßte Dekan Krefft die Gläubigen beider Kirchen.
„Mitten in der Nacht stehen wir am Feuer und erwarten das Licht der Welt“, sagte Dekan Büttner. „Schwer wie ein Grabstein ist noch die Dunkelheit, doch das Licht der Auferstehung Jesu bricht nun an. Die Auferstehung ist die Hoffnung und der Grund des Glaubens.“ Wie es die Liturgie der katholischen Kirche vorgibt folgte die Weihe des Osterfeuers und der Osterkerzen durch Pfarrer Dr. Andreas Krefft. „Christus, Gestern und Heute, Anfang und Ende, Alpha und Omega. Sein ist die Zeit und die Ewigkeit. Sein ist die Macht und die Herrlichkeit in alle Ewigkeit Amen.“ Die Berührung der Weihrauchnägel wurde begleitet mit: „Durch seine heiligen Wunden, die leuchten in Herrlichkeit, behüte uns und bewahre uns Christus, der Herr, Amen.“ Die Nägel sind Zeichen für die Wunden, die Jesus an Händen und Füßen und in seiner Brustseite hatte.
Entzündet wurde die Osterkerze der katholischen Kirche von Dekan Büttner. Die Osterkerze der evangelischen Kirchengemeinde entzündete Dekan Krefft. Als Zeichen der geschwisterlichen Verbundenheit wurden die Osterkerzen nicht nur gegenseitig entzündet sondern auch jeweils übergeben. Für Pfarrer Dr. Andreas Krefft ist das gemeinsame Osterfeuer auf dem Marktplatz ein wichtiger Baustein des ökumenischen miteinanders in Bad Neustadt. Die Aktion ist eine Initiative des gemeinsamen Sachausschuss Ökumene. „Gemeinsam durchbrechen wir das Dunkel der Nacht und verkünden das Christus auferstanden ist. Christus ist glorreich auferstanden.“
Bei der Taufwasserweihe senkte Pfarrer Krefft die Osterkerze dreimal in das Wasser und sang dabei: „Durch deinen geliebten Sohn steige herab in diese Wasser die Kraft des Heiligen Geistes.“ Symbolhaft steht die Kerze für Christus, dem Licht der Welt. Auch auf die Feuersäule, in der Gott den Israeliten bei ihrem Weg durch die Wüste nachts voran zog, spielt sie an. Während der fünfzig Tage der Osterzeit steht die Osterkerze nun im Altarraum und wird an den Gottesdiensten an Sonn- und Feiertagen angezündet. Im übrigen Jahr steht sie in der Nähe des Taufsteins. An ihr sollen bei der Taufe die Kerzen der Neugetauften entzündet werden. (me) +++