Verdienstkreuz verliehen
Über 50 Jahre ehrenamtliches Engagement von Walter SANNEMANN
28.03.2014 / HERBSTEIN -
Für über 50-jähriges ehrenamtliches Engagement wurde Walter Sannemann (Altenschlirf) mit dem Verdienstorden am Bande der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet. In einer Feierstunde im „Hotel Herbstein" erhielt Herbsteins Stadtverordnetenvorsteher diese hohe Auszeichnung vom Staatssekretär im Hessischen Ministerium des Innern und für Sport, Werner Koch verliehen. Er wies bei der Verleihung vor zahlreichen Ehrengästen darauf hin, dass der Verdienstorden für politische, wirtschaftlich-soziale und geistige Leistungen sowie für alle besonderen Verdienste um die Bundesrepublik Deutschland im sozialen, karitativen und mitmenschlichen Bereich verliehen werde.
Es seien Verdienste, die in der Regel unter Zurückstellung der eigenen Interessen über einen längeren Zeitraum mit erheblichem Einsatz erbracht wurden: „Eine einzelne Leistung genügt im Allgemeinen nicht". In seinen Ausführungen ging der Staatssekretär auf die hohe Bedeutung des Ehrenamtes ein und betonte, dass Sannemann sich mit großem Engagement eingesetzt, Impulse gegeben und mit Fleiß die Aufgaben ausgeführt habe. Als eines der Hauptinteressen bezeichnete er die Kommunalpolitik. Aber auch in einer kritischen gesellschaftspolitischen Zeit, wie zum Beispiel in den Jahren 1983 bis 1990, die geprägt worden sei von Blockaden US-militärischen Einrichtungen, habe der Geehrte sich dafür eingesetzt, dass US-Soldaten in deutschen Familien Weihnachten feiern konnten und somit auch seinen Anteil am Frieden geleistet.
Nach der feierlichen Überreichung der hohen Auszeichnung hielt Eva Brehm, Vorstandsmitglied der Christlich Demokratischen Arbeitnehmerschaft in Hessen die Laudatio. Sie hatte nach einer Veranstaltung im Herbst 2011 in Herbstein, bei der auch die langjährigen und verschiedensten Tätigkeiten von Sannemann in Schleswig-Holstein zu Sprache gekommen waren, den Entschluss gefasst, die Auszeichnung für das Bundesverdienstkreuz zu beantragen. „Ich hätte nie gedacht, dass dies dann so lange dauert!", meinte sie, denn die Beantragung sei am 14. August 2011 erfolgt.
Als einen Norddeutschen mit Herbsteiner Humor und Herzlichkeit bezeichnete CDU-Bundestagsabgeordneter Michael Brand den Geehrten. „Sie halten den Laden an vielen Stellen am Laufen" meinte Brand, denn das Engagement beziehe sich nicht nur auf die Kommunalpolitik. Mit dem Bundesverdienstkreuz sei nun die Gesamtheit seines Wirkens ausgezeichnet worden. „Wir brauchen Menschen wie Walter Sannemann, denn ohne Ehrenamt ist die Welt ärmer", so CDU-Landtagsabgeordneter Kurt Wiegel. Auch er dankte für die zahlreiche und vielfältige ehrenamtliche Arbeit.
Zu Beginn der Feierstunde hatte Bürgermeister Bernhard Ziegler die Gäste begrüßt und betont, dass in der Summe, heute über 100 Jahre Ehrenamt gewürdigt würden, denn die verschiedensten Tätigkeiten sich vielfach überschnitten beziehungsweise seien zeitgleich gelaufen. Er bezeichnete Walter Sannemann als einen sehr engagierten und aufgeschlossenen Menschen und hob seine parteiübergreifende Tätigkeit als Stadtverordnetenvorsteher hervor. Die Verleihung des Bundesverdienstkreuzes am Bande sei eine Würdigung, die nicht oft in Herbstein vergeben worden sei.
„Dem Gemeinwohl dienen und gegebenes Vertrauen zu rechtfertigen und sich den Aufgaben zu stellen; sich also etwas zuzutrauen". Nach diesem Leitmotiv habe ich über Jahrzehnte bis zum heutigen Tag immer versucht mein Leben zu gestalten", so Walter Sannemann in seinem Schlusswort. Er ging dann auf einige wichtige Ereignisse in seiner ehrenamtlichen Tätigkeit ein und meinte: „Bürgerschaftliches Engagement ist nur möglich mit Gleichgesinnten und Gleichmotivierten. Als einzelner Bürger mit politischen Äußerungen Aufmerksamkeit zu erregen und zum Nachdenken anzuregen, bleibt eine schwierige Aufgabe. Ich durfte erfahren, wie befriedigend es sein kann, wenn man weiß, etwas Sinnvolles getan zu haben". Die Auszeichnung mit dem Bundesverdienstkreuz sei kein Schlusspunkt, sondern vielmehr Bestätigung und Ermutigung, in seinen Bemühungen nicht nachzulassen. (gr)+++