Schlotzau: Nachwachsende Rohstoffe
Potenzial des Kiebitzgrunds
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26.03.2014 / BURGHAUN -
Welche Kraft und welches Potenzial stecken im Kiebitzgrund? Wie können wir dies für uns nutzen und ab wann lohnt sich das? Über diese Fragen referierten Norbert Diener (HessenForst), Martin Kremer (Biosphärenreservat Rhön) und Dr. Gerhard Quanz (Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen) auf Einladung des Initiatoren Teams Nahwärme/Breitband Schlotzau am 12.3.14 im DGH Schlotzau.
In einem hervorragenden Vortrag berichtete Dr. Quanz über aktuelle Erkenntnisse des hessischen Versuchsguts Eichhof im Anbau, der Ernte und bei der Vermarktung nachwachsender Rohstoffe. Dabei präsentierte er eine wissenschaftlich fundierte Beispielrechnung, die insbesondere im Hinblick auf das geplante Nahwärmenetz große Bedeutung für den Kiebitzgrund haben könnte. In unseren Breitengraden könnte so der Bedarf einer 65 Häuser großen Neubausiedlung von einer 21 Hektar großen Pappel- und Weidenplantage, einer sog. Kurzumtriebsplantagen oder KUP, gedeckt werden. Der Clou dabei: Die KUP als Energieholzquelle dürften bereits in den nächsten Jahren eine echte wirtschaftliche Alternative für sehr feuchte, stillgelegte oder anderweitig schlecht nutzbare Flächen sein.
Dabei konkurrieren KUP nicht mit Weizen oder Roggen, sind pflegearm und können mit verfügbarem Gerät zu anderen Zeiten geerntet werden. Das passt nicht nur zum Terminplan des Landwirts, sondern lastet zudem den Maschinenpark besser aus. Damit ist der Schritt vom Land- zum Land- und Energiewirt nicht fern. Eine zusätzliche Einnahmequelle und bessere Kostenstrukturen verbessern die Planungssicherheit und fördern dadurch die eigene Wettbewerbsfähigkeit.
Stichwort Biodiversität: Neben dem Nahwärmenetz dürfte auch die Natur ein weiterer Gewinner sein. Die Heckenremisen von einst erfinden sich neu – dieses Mal auf wirtschaftlicher Grundlage. Der Bericht über den technischen Stand der Strohpelletierung mit Blick auf Potenziale ungenutzter landwirtschaftlicher Nebenprodukte führte zu einem offenen und äußerst spannenden Gedankenaustausch mit dem Auditorium. Der Forstwirtschaftsexperte Norbert Diener (HessenForst) referierte anschließend über die jährlichen Zuwächse in den heimischen Wäldern, über aktuelle und künftige Angebots- und Nachfrageentwicklung von Energieholz und mögliche Veränderungen in den politischen Rahmenbedingungen.
Martin Kremer vom Biosphärenreservat bescheinigt dem Nahwärme- und Breitbandprojekt Schlotzau ein umsichtiges und Nachhaltigkeit ausgerichtetes planen. Der genossenschaftliche Ansatz und die Verbindung mit der Verlegung von Breitband für schnelles Internet werden von ihm als vorbildlich und modellhaft eingestuft. Das Projekt wird in den nächsten Wochen in den Gremien des Fördervereins des Biosphärenreservats beraten, um ggfs. eine Empfehlung gegenüber dem Land für eine Projektförderung auszusprechen. Kremer ist sich sicher, dass Schlotzau gute Chancen hat, ein weiteres Bioenergiedorf in Hessen zu werden.
Die Veranstalter vom Initiatoren Team sind sich sicher: Im Kiebitzgrund passt der Deckel auf den Topf - wenn die Mischung stimmt! Energieholz aus dem Wald, von Kurzumtriebsplantagen und bei Bedarf weitere regenerative heimische Brennstoffe wie Strohpellets! So sind alle Optionen gegeben, um langfristig bezahlbare Wärme bereitzustellen.
Interessantes zum Thema und zur anstehenden Exkursion zum Eichhof am 3. Mai 2014 findet sich unter www.zukunft-schlotzau.de +++