„Hessens Zukunft"

Über 210 Schautiere präsentiert - Auktion erbrachte 216.550 Euro

Strahlende Gesichter gab es bei der Siegerehrung des „Hessens Champion“ „DM Myrthe“ aus dem Betrieb Karl Mütze (Frankenberg-Geismar)
Alle Fotos: Dieter Graulich

02.02.2014 / ALSFELD - Fast schon zur Tradition geworden ist es, dass die Rasse Holstein-Schwarzbunt den „Hessen-Champion" stellt. Lediglich 2012 hatte es mit der Wahl der damals knapp vierjährigen „Kendra" der Rasse Jersey zum „Hessen-Champion" eine Sensation gegeben. Im Vorjahr siegte dann mit „Barry" vom Zuchtbetrieb Jochen Geisel (Schwalmstadt-Niedergrenzebach) wieder ein Tier der Rasse Deutsche Holsteins-Schwarzbunt. Fast sah es am Samstagmittag erneut nach einer Sensation aus, denn nach der Auswertung der Preisrichter gab es einen Patt zwischen der Schwarzbunten „DM Myrthe" und der Rotbunten „Nikita". Nach intensiver Beratung der Preisrichter wurde dann „DM Myrthe" zum Champion 2014 gekürt. Diese Rasse hatte sich von 2004 bis 2011 achtmal in Folge bei der Milchrinderveranstaltung „Hessens Zukunft" den begehrten Siegertitel gesichert.

Für den „Hessen-Champion" gab es neben der Schärpe noch einen Geldpreis von 1.000 Euro. Die Siegerehrung nahm Dr. Anna Runzheimer, Abteilungsleiterin Landwirtschaft im Hessischen Landwirtschaftsministerium und Landrat Manfred Görig vor. Dr. Runzheimer hatte in ihrem Grußwort vor der Siegerehrung betont, dass die Milchviehhaltung der wichtigste Bereich der Tierproduktion sei. Die grünlandbetonten Mittelgebirgslagen in Hessen eigneten sich in hervorragender Weise für die Milchviehhaltung. Es gelte diese vorbildliche regionale Wertschätzung für die Betriebe zu bewahren. Die Milchpreise gäben Anlass für einen vorsichtigen Optimismus. Die von der Zucht- und Besamungsunion Hessen (ZBH) und dem Landesbetrieb Hessen durchgeführte Rinderschau „Hessens Zukunft" hatte wieder ein beeindruckendes Leistungsbild der organisierten hessischen Rinderzucht und gleichzeitig eine wichtige Standortbestimmung für die heimischen Züchterinnen und Züchter gezeigt.
Rund 70 Züchter hatten insgesamt über 210 Tiere aufgetrieben.

Davon 113 schwarzbunte und 36 rotbunte Holsteins sowie 45 Fleckviehkühe und einige Schautiere der Rassen Jersey und Braunvieh. Außerdem wurden mehrere Nachzuchtgruppen vorgestellt. Bei der anschließenden Auktion wurden 31 Tiere verkauft. Auktionator Christian Sölzer erzielte dabei die stolze Summe von 216.550 Euro. Im Vorjahr waren es, bei einem mehr verkauften Tier, 220.900 Euro. Den höchsten Preis erhielt ein Züchter mit 33.000 Euro für ein Kalb. 2013 ging ein Tier für 26.500 Euro nach Rheinland-Pfalz. 2012 war ein Rind für 33.000 Euro in die Niederlande verkauft worden und ein Jahr zuvor hatte ein Käufer aus England für eine vier Monate alte Färse der Rasse Holstein schwarzbunt sogar 57.000 Euro bezahlt. Interessenten waren aus dem ganzen Bundesgebiet und dem angrenzenden europäischen Ausland wie zum Beispiel den Niederlanden, Frankreich, England, Dänemark, Schweiz und Österreich gekommen. Für die heimischen Züchter war die Schau „Hessens Zukunft" ebenfalls wieder erfolgreich.



Die Zuchtbetriebe Boss,Feick,Euler GbR (Maar), Uwe und Mark Habermehl GbR (Allmenrod), Walter Lang (Stockhausen), Paul Wies (Ober-Moos) und Peter Küster (Heblos) holten in der Rasse Fleckvieh insgesamt 15 Ia- bis If-Preise. Ia- bis If-Preise gingen bei der Rasse Deutsche Holsteins – Schwarzbunte an die Betriebe Robert Euler GbR (Nieder-Breidenbach), Arno Schmidt (Ober-Breidenbach), Karl, Inge und Henning Caspar GbR (Heimersthausen), Michael Semmler, Wilfried Seipel (beide Stumpertenrod) und Friedrich Hedtrich Schlitz). Ein Ic-Preis ging in der Rasse Holstein-Rotbunt an die Robert Euler GbR (NiederBreidenbach) für deren „Lana", die Colibri-Tochter Lana gewann auch den „All German Holstein Wettbewerb" bei den rotbunten Färsen.Insgesamt waren zwölf Betriebe aus dem Vogelsbergkreis mit 27 Tieren am Start. Aus der Rhön stellte bei den Deutsche Holsteins Schwarzbunte nur Gerhard Jordan (Hofbieber-Wittges) zwei Tiere aus, die Ic und If-Preise erhielten.

Mit „Germania" hatte er die beste Dauerleistungskuh dabei. Bei den Rotbunten war kein Züchter vertreten, aber beim Fleckviehwaren acht Tiere aus den Betrieben Daniel Müglich (Hofbieber-Langenbieber), der Mötzung Goldbach Thanhof GbR (Hofbieber), Michael Bellinger (Hosenfeld-Brandlos),Frank Hofmann (Gersfeld) und Dieter Eckhard (Schlüchtern-Elm). Die Mötzung Goldbach Thanhof GbR stellte mit „Anja" die Reserve-Siegerkuh alt. Bei den Nachzuchten war Daniel Müglich mit „Amsel" erfolgreich. Nach der Siegerehrung wurde den Hessischen Jungzüchtern das zwei Monate alte Kalb „Samtweich" aus dem Betrieb Hubert Hecker (Frankenberg-Geismar) verlost. Milchkönigin Charlotte die I. spielte dabei die Glücksfee. Das Kalb wechselt nun in den Stall von Thomas Braun (Ostheim).(gr) +++

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