„God gave me a song"
Abschlusskonzert des 16. Maarer Gospelchorworkshops
29.01.2014 / LAUTERBACH - Es passte wieder einmal alles beim Abschlusskonzert des 16. Maarer Gospelworkshops. Ob Resonanz, Stimmung, Technik oder Qualität der musikalischen Darbietungen – viele Mosaiksteine trugen dazu bei, dass durchweg begeisterte Besucher nach dem Erlebnis eines musikalischen Leckerbissens die Maarer Michaelskirche verließen. Ein großes Scherflein trug wie gewohnt der musikalische Workshopleiter Hajo Schöne bei, der gemeinsam mit seiner Frau Silke Schöne und assistiert von Laura Sauer für die Einstudierung der 12 vorher für die Workshopteilnehmer gänzlich unbekannten Lieder verantwortlich zeichnete.
Seit 16 Jahren tut er dies und hat dabei in dieser langen Periode nichts an Charme, Witz und Ehrgeiz eingebüßt. Besonders seine lustigen Anmoderationen sorgten für kollektive Erheiterung. So forderte er das Auditorium auf, voller Inbrunst „Halleluja", aber keinesfalls „Hallo Julia" mitzusingen. Zudem räumte er den Besuchern die Möglichkeit ein, zum Klatschen den Oberschenkel des Nachbars zu verwenden. Sollte man beim gemeinsamen Singen feststellen, dass ein Nachbar unsauber singe, empfehle er, diesem die Hand auf die Schulter zu legen und ihm ins Ohr zu hauchen: „Ist nicht weiter schlimm, Hauptsache du öffnest dich."
Während auch in diesem Jahr wieder viele Autokennzeichen rund um die Maarer Kirche von Mitwirkenden und Besuchern aus dem gesamten Bundesgebiet auszumachen waren, vermeldeten die Organisatoren aber auch und dies nicht ohne Stolz, dass sich mehr als drei Viertel der rd. 140 Sängerinnen und Sänger aus den Dekanaten Alsfeld und Vogelsberg rekrutierten. Damit sei es gelungen, den Gospelworkshop wieder vermehrt in der Region zu positionieren und ihn für diese erlebbar zu machen. Auch die Teilnehmer aus der eigenen Maarer Kirchengemeinde seien zahlenmäßig stärker als in den Jahren zuvor vertreten gewesen.
Der Titelsong stammt aus der Feder von Tore W. Aas, dem Gründer und Leiter des Oslo Gospel Choirs. Dieser hat die europäische Gospelszene mit sehr vielen selbst geschriebenen Stücken bereichert, die vom Stil her der US-amerikanischen Gospelmusik oder dem in Europa beliebtem Lobpreis und Anbetung zugeordnet werden können. Als Solisten überzeugten beim Titelsong Helmut Wahl (Eifa) und Laura Sauer (Wallenrod). Während sich beim nächsten Stück "We will stay with you" Frances Dern aus Schlitz hervortat, überzeugte danach der gesamte Chor mit einer ungemeinen Klangfülle bei „I will now arise". Die anschließende Ballade "Here I am to worship" brachte mit mit Christoph Stroh (Eifa) und Rodderick Williams (Fulda) wieder zwei hervorragende Solisten zutage.
Eine bemerkenswerte Version des Johann Sebastian Bach-Klassikers „Wachet auf ruft uns die Stimme" in einem von Ha-Jo Schöne mitgeprägten Arrangement versetzte das Auditorium ins Staunen, ehe Lisa Schultheis (Köln, kommt aus dem Vogelsberg) und Steffi Mai (Lauterbach) Bei „Rain Down" zwei Soulstimmen vom Allerfeinsten mit exzessiver rhythmischer Bewegung verkörperten. Das Stück kam so gut an, dass die beiden am Ende noch eine Zugabe geben mussten. „Halleluja" bot nicht nur Solostimmen von Michael Kaiser (Herbstein) und Jörg Dallmann (Schlitz) sondern bezog auch die Besucher bei einem Massenrefrain gesanglich mit ein. Als letzte Solistin wusste schließlich auch Saskia Post (Bad Salzschlirf) beim Titel „This is not the time" uneingeschränkt zu überzeugen, ehe dann der 140 köpfige Massenchor mit „Holy, holy" einen glanzvollen Schlusspunkt setzte.Worte des Dankes richteten die Pfarrerin von Maar, Luise Berroth sowie David Stumpf und Yvonne Theumer an die musikalischen Leiter und die zahlreichen Helfer und statteten die Hauptprotagonisten mit einem Erinnerungsgeschenk aus. Zum Organisationsteam, das ganze Arbeit geleistet hatte, zählten zudem Ben Berroth, Petra Jahnel, Kai Mertin, Steffi Möller, Karin Stumpf und Kerstin Zinn.
Mehr als 600 Besucher sorgten für eine einzigartige Konzertatmosphäre in der Maarer Michaelskirche und erbrachten eine stolze Kollekte von nahezu 1.500 EUR. Während die Hälfte der Kollekte wieder für künftige Aufgaben und Musikprojekte in der Maarer Kirchengemeinde reinvestiert wird, kommt die zweite Hälfte unmittelbar den Opfern der Brandkatastrophe in Alsfeld-Altenburg vom Januar 2014 zugute, womit sich die Organisatoren an einer Initiative des Dekanates Alsfeld beteiligen. +++