Stadtlauf für Frauenhäuser
KAMINSKY & KAVAI: "Kampf um finanzielle Absicherung"
Foto: Stadt Hanau
24.01.2014 / HANAU -
Für die Frauenhäuser Hanau und Wächtersbach ist der Erlös aus dem Hanauer Stadtlauf "Gegen Gewalt an Frauen" in diesem Jahr besonders wichtig, denn wegbrechende Spenden machten das Wirtschaften schwer. Die zwei Einrichtungen teilen sich die 25.000 Euro. Die Schirmherren des Sportevents, Oberbürgermeister Claus Kaminsky und der Erste Kreisbeigeordnete André Kavai, fordern von der neuen hessischen Landesregierung, dass sie die 2003 unter Roland Koch gestrichenen Zuschüsse für Frauenhäuser wieder in gleicher Höhe gewähren.
Die Frauenhäuser in Hanau und Wächtersbach kämpfen seit dem Ausstieg des Landes Hessen aus der Förderung um ihre finanzielle Absicherung. "Uns in Hanau fehlten damals auf einen Schlag knapp 90.000 Euro" erinnert sich Andrea Laus vom Trägerverein Frauen helfen Frauen. Die Unterstützung durch den Stadtlauf sei ein wichtiger Baustein, um die Arbeit für Frauen und deren Kinder, die von psychischer und physischer Gewalt betroffen sind, auf hohem professionellen Niveau leisten zu können, ergänzt ihre Wächtersbacher Kollegin Angela Braun.
Das sportliche Großereignis hat nicht nur eine finanzielle Dimension. "Indem wir das Thema öffentlich machen, leisten wir einen wichtigen Beitrag zur Prävention", betont Hanaus Frauenbeauftragte Imke Meyer, eine der vier Organisatorinnen des Stadtlaufs. Ihre Mitstreiterinnen sind Hannelore Bunz vom 1. Hanauer Lauftreff, Ute Pfaff-Hamann, Frauenbeauftragte des Main-Kinzig-Kreises, und Gabi Ewald vom Sportkreis Hanau. Jedes Jahr im Januar treffen sie sich mit Claus Kaminsky, André Kavai und Vertreterinnen der zwei Frauenhäuser zur Scheckübergabe im Hanauer Rathaus. Doch diesmal schwang ein wenig Wehmut mit, denn zwei aus der Runde waren zum letzten Mal dabei.
So eine Veranstaltung wie der Stadtlauf wird von unzähligen Menschen in der Stadt und darüber hinaus getragen. Ute Pfaff-Hamann erinnert an die viele Sponsoren - die großen wie Umicore und Barmer GEK, aber auch die vielen kleinen mit Beträgen von zehn, 50 und 100 Euro. "Jeder Euro hilft." Doch Geld allein ist nicht alles. Ohne die viele Akteurinnen und Akteure aus Vereinen und Institutionen sei so eine Großveranstaltung nicht zu stemmen, weiß Hannelore Bunz aus Erfahrung.
In der Vergangenheit mit dabei waren neben dem Hanauer Lauftreff der FC Hanau 93, der TSV 1860 Hanau, die DJK Eintracht Steinheim, das Deutsche Rote Kreuz, die DLRG-Jugendgruppe Hanau, die Trommlergruppe des Kinderhauses Regenbogen und die Rapper der Gruppe Painkiller. "Auf diese engagierten Kräfte vertrauen wir auch weiterhin", betont Oberbürgermeister Claus Kaminsky. Er gehört wie André Kavai zu den regelmäßigen Teilnehmern des Stadtlaufs. Wenn in diesem Jahr im September der Startschuss fällt wird sich möglicherweise auch Imke Meyer - von der Organisation befreit - unter die Läuferinnen und Läufer mischen.+++