Eilantrag abgelehnt

Salz- und Kaliproduzent K+S darf weiterhin Salzabwasser in die Werra leiten



21.01.2014 / PHILIPPSTHAL/NEUHOF - Aufatmen und zufriedene Gesichter bei den osthessischen Kali-Kumpeln. Der Düngemittelhersteller K+S darf weiter Salzwasser in die Werra leiten. "Das ist ein wichtiger Schlag gegen die Umweltschützer", sagten Mitarbeiter aus Heringen (Werra) zu osthessen-news.de. Die Klägergemeinschaft ist mit dem Eilantrag vor dem Kasseler Verwaltungsgericht gescheitert. Geklagt hatten die Gemeinden Gerstungen und Herleshausen, die Stadt Witzenhausen und die Fischereigenossenschaft Untere Werra. Sie forderten, die Genehmigungen für die Kaliwerke Werra (Landkreis Hersfeld-Rotenburg) und Neuhof-Ellers (Landkreis Fulda) zurückzunehmen. Das Gericht entschied anders und erteilte den Klägern eine Absage.



Begründung: sie hätten nicht nachweisen können, in den eigenen Rechten verletzt worden zu sein, urteilten die Richter. Konkret heißt das: weder die Trinkwassergewinnung der Gemeinde Gerstungen oder der Stadt Witzenhausen seien gefährdet, noch würden durch sie Fischereirechte verletzt. "Damit haben die Genehmigungen - zur Entsorgung salzhaltiger Produktionsabwässer - des Regierungspräsidiums Kassel aus dem Jahr 2012 weiterhin Bestand", sagte K+S-Sprecher Ulrich Göbel am Montag. Die Erlaubnis gilt noch bis zum Jahr 2020.

Seit Jahren ist die Werra-Versalzung einer der größten Streitpunkte der Region. Im Oktober 2013 ist die 63 Kilometer lange Salzwasser-Pipeline von Neuhof nach Philippstahl an der Werra an den Start gegangen. Bauzeit: 14 Monate. Investitionskosten: 50 Millionen Euro. Damit endete bei den Einwohnern der Kaligemeinde Neuhof eine bewegende Zeit: keine 70 Lastwagen mehr, die täglich durch den Ort rollen. Mehr als sechs Jahre wurde das salzhaltige Wasser - es entsteht durch den Niederschlag am "Monte Kali" - mit Lastwagen an die Werra gefahren. Jetzt pumpt der Konzern - nach eigenen Angaben - jährlich im Schnitt 700.000 Kubikmeter Salzabwasser durch die Pipeline. In Hessen und Thüringen beschäftigt K+S mehr als 5.000 Mitarbeiter.(Christian P. Stadtfeld). +++


Aufatmen bei den Kali-Kumpeln: K+S darf weiterhin Salzwasser in die Werra leiten.
Archivfotos: Hans-Hubertus Braune

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