
26.12.2013 / FULDA -
„Die weihnachtliche Option für die Armen muss sich auf die Schwächsten, nämlich auf die Ungeborenen, Kranken, Alten, Behinderten und Sterbenden, beziehen. Unsere Kirche ist verpflichtet, sich für das Recht jedes Menschen auf Leben, von der Empfängnis bis zum Tode, stark zu machen" stellte der Oberhirte in seiner Predigt heraus. Erst wenn die Christen dafür gekämpft hätten, dürften sie frohe Weihnachtslieder singen. Wenn die Kirche diese große Herausforderung wahrnehme, stelle sich die Frage wohl kaum mehr, ob man in der heutigen Welt überhaupt noch Weihnachten feiern könne. Ganz im Gegenteil sei gerade heute dieses Fest lebensnotwendig, um neues Vertrauen auf Gott und neue Ehrfurcht vor dem Leben zu gewinnen.
Kirche muss sich für Recht auf Leben stark machen
„Das Tor zum Himmel ist endgültig aufgestoßen. Unser Leben ist keine Aneinanderreihung diffuser sinnloser Tage und kein auswegloses Labyrinth, in dem wir zugrunde gehen." Dieses machte Bischof Heinz Josef Algermissen in dem festlichen Gottesdienst (Lateinisches Pontifikalamt) im Hohen Dom zu Fulda deutlich. „Das Tor zum Himmel steht offen, weil Christus es von außen aufgestoßen hat. Er ist in diese Welt eingetreten, um uns aus unserer Gefangenschaft zu befreien und in die Heimat des Himmels zu geleiten." Mit seinem fleischgewordenen Wort habe Gott das eisige Schweigen durchbrochen. Dennoch müssten sich die Menschen mit all ihren Sorgen, Problemen und Nöten und mit den „Ausweglosigkeiten des menschlichen Daseins" auseinandersetzen.
Bei dem festlichen Gottesdienst, der als lateinisches Hochamt gefeiert wurde, sang der Domchor mit den Solisten Franziska Bobe(Sopran), Christine Mittermair (Alt), Ralf Emge (Tenor) und Simon Tischler (Bass) unter Leitung von Domkapellmeister Franz-Peter Huber einige Teile aus der „Missa Cellensis in C" von J. Haydn; das Domorchester wirkte mit und an der Domorgel spielte Domorganist Prof. Hans-Jürgen Kaiser. +++